200 "Alt-Internationale" feierten ein Wiedersehen
12. Oktober 2008Beim WM-Qualifikationsspiel gegen Russland tummelten sich nicht nur auf dem Rasen der Dortmunder WM-Arena deutsche Nationalspieler, sondern auch in der "Soccer Lounge" unter dem Stadiondach. Der DFB hatte den neugegründeten "Club der Nationalspieler" eingeladen, und mehr als 200 "Alt-Internationale" waren gekommen. So feierten gleich fünf Generationen ein freudiges Wiedersehen. Und nicht wenige Spieler, die einst in einem Team standen, hatten sich oft Jahrzehnte nicht gesehen.
Zwanziger: "Fußball lebt von Moderne und Tradition"
Begrüßt wurde der erlesene Kreis von DFB-Präsident Theo Zwanziger. Er wies auf die großen Verdienste der Nationalspieler hin: "Wir wissen, wem wir die heutige Stellung des deutschen Fußballs in erster Linie zu verdanken haben. Der Fußball lebt von Moderne und Tradition. Tradition sind Menschen, die sich mit viel Herzblut engagiert haben für die Sache. Das war für die meisten von ihnen die Nationalmannschaft."
Bereits 450 Club-Mitglieder
Gegründet wurde der Club am 5. April 2008, am Tag des 100-jährigen Bestehens der Nationalmannschaft - auf Initiative von DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach: „Wir haben und werden nicht vergessen, wem wir die außergewöhnlich gute Position des DFB zu verdanken haben. Es sind unsere Nationalspieler aller Generationen.“ Der Club hat mittlerweile 450 Mitglieder, und Vorsitzender ist Uwe Seeler. Das Fußball-Idol verdeutlicht den eigentlichen Club-Gedanken: „Als ein Forum des Wiedersehens sollen hier Kontakte erneuert und miteinander kommuniziert werden, gerade auch mit denen von uns, die sich in der Vergangenheit in die Anonymität zurückgezogen haben. Wir wollen die Gemeinschaft pflegen im Interesse des deutschen Fußballs.“
Ehre für den 83-Jährigen Matthias Mauritz aus Düsseldorf
Alle deutschen WM- und EM-Aufgebote seit 1958 waren mit mindestens drei Spielern vertreten, darunter Weltmeister wie Rainer Bonhof, Thomas Berthold und Guido Buchwald. Darüber hinaus waren Spieler zu Gast, die das Trikot der ehemaligen DDR trugen wie Rekordspieler Joachim Streich, Jürgen Sparwasser und Hans-Jürgen "Dixie" Dörner. Stellvertretend für alle wurde der älteste Teilnehmer, der 83 Jahre alte Düsseldorfer Matthias Mauritz, geehrt. Mauritz hatte 1959 ein Länderspiel gegen Polen bestritten.