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Trauer um ermordete DW-Kollegen

9. Oktober 2006

Bei der Deutschen Welle herrscht tiefe Trauer um die zwei in Afghanistan ermordeten freien Mitarbeiter. Karen Fischer und Christian Struwe waren in der Nacht zum Samstag (7.10.) im Norden Afghanistans erschossen worden.

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Die Mitarbeiter der Deutsche Welle reagierten schockiert und bestürzt auf die Nachricht vom Tod der beiden Kollegen. Am Montag (09.10.) gedachte die Belegschaft mit einer Trauerfeier der Ermordeten. In einem internen Kondolenzbuch der Deutsche Welle werden persönliche Abschiedsworte gesammelt, die später den Angehörigen überreicht werden sollen.

Die 30jährige Journalistin Fischer und der 38 Jahre alte Techniker und Fernsehautor Struwe galten als erfahrene Auslandsberichterstatter und kannten sich aufgrund zahlreicher Dienst- und Privatreisen gut aus in Afghanistan. Diesmal waren sie auf einer privaten Recherchereise in Afghanistan unterwegs.

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier sprach von einem "schrecklichen Verbrechen" und forderte, die Täter zur Rechenschaft zu ziehen. DW-Intendant Erik Bettermann hatte den Angehörigen bereits am Samstag (7.10.) sein Mitgefühl ausgesprochen. Am Sonntag (8.10.) forderte er die afghanischen Behörden und den Partnersender Radio Television Afghanistan auf, die Hintergründe der Ermordung zu klären. Das erwarte er auch von der internationalen Schutztruppe ISAF, sagte Bettermann in einem Interview. Zugleich betonte er, dass die Deutsche Welle trotz des tragischen Ereignisses ihr Engagement für den Wiederaufbau Afghanistans und ihre Bemühungen um einen Dialog der Kulturen fortsetzen werde. Dies verstehe er auch als Vermächtnis der beiden ermordeten Kollegen, so Bettermann.

Christian Struwe hatte bei dem von der Deutschen Welle unterstützten Aufbau einer internationalen Nachrichtenredaktion beim staatlichen Fernsehen Afghanistans mitgewirkt. Karen Fischer hatte für den Hörfunk der Deutschen Welle unter anderem im vergangenen Jahr über die Parlamentswahlen in Afghanistan berichtet.