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Wieder Anschlag in Uiguren-Provinz

22. Mai 2014

Die muslimisch geprägte Region im Nordwesten Chinas kommt nicht zur Ruhe: Nach schweren Explosionen nahe einem Volkspark der Hauptstadt Ürümqi berichten die Behörden von mindestens 31 Todesopfern.

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Chinesische Paramilitärs auf Patrouille durch Urumqi (foto: AP)
Bild: AP

Bei einen Anschlag in der chinesischen Unruheprovinz Xinjiang sind laut der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua mindestens 31 Menschen getötet und fast 100 verletzt worden. Zwei Geländewagen rasten demnach in die Menschenmenge auf dem morgendlichen Markt nahe dem Volkspark im Zentrum der Provinzhauptstadt Ürümqi. Sprengsätze wurden aus den Wagen geschleudert. Eines der Fahrzeuge explodierte anschließend. In offiziellen chinesischen Medien ist von einem weiteren "schwerwiegenden terroristischen Vorfall" die Rede.

Auf dem chinesischen Kurzbotschaftendienst Weibo verbreitete Fotos zeigten Flammen und eine Rauchwolke über Marktständen hinter einer Polizeiabsperrung. Menschen liegen blutend auf dem Boden. Unter den Opfern sind viele ältere Menschen, die auf dem Markt Gemüse kaufen wollten.

Wirtschaftlich und kulturell benachteiligt

Die nordwestliche Provinz Xinjiang ist Heimat der muslimischen Minderheit der Uiguren. Diese sehen sich kulturell, sozial und wirtschaftlich benachteiligt und durch die systematische Ansiedlung von ethnischen Han-Chinesen zunehmend an den Rand gedrängt. In der Region gibt es immer wieder gewaltsame Zwischenfälle und Anschläge.

Im März waren bei einem Angriff im Bahnhof von Kunming im Südwesten Chinas mindestens 29 Menschen getötet und mehr als 130 weitere verletzt worden, als mit Messern bewaffnete Männer in die Halle gestürmt waren und Passanten niedergestochen hatten. Die chinesische Regierung machte Aufständische aus Xinjiang verantwortlich. Im April wurden bei einer Explosion auf einem Bahnhof in Ürümqi zwei Attentäter und ein Zivilist getötet sowie 79 weitere Menschen verletzt.

SC/se (afpe, rtre, dpa)