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Kamerun: Tote nach Doppel-Anschlag

22. Juli 2015

Im Norden Kameruns sind bei einem Selbstmordanschlag zahlreiche Menschen getötet worden. Es wird vermutet, dass die Terrormiliz Boko Haram dahinter steckt.

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Kameruns Armee im Kampf gegen Boko Haram (Archivbild: dpa/picture alliance)
Bild: picture-alliance/dpa/Ngala Chimtom

Die Region kommt nicht zur Ruhe. Zwei Selbstmordattentäter haben im Norden Kameruns ein Blutbad angerichtet. Dabei seien mindestens 20 Menschen getötet worden, berichtete der staatliche Radiosender CRTV. Die Anschläge hätten sich auf einem Markt und in einem Wohnviertel der Stadt Maroua in der Region Hoher Norden ereignet. Die Zahl der Opfer könne noch weiter steigen. Ein Augenzeuge berichtete von zahlreichen verbrannten Leichen. Mutmaßliche Mitglieder der nigerianischen Terrorgruppe Boko Haram sollen für die Bluttat verantwortlich sein. Erst am Vortag töteten Boko-Haram-Kämpfer während eines Angriffs auf das Dorf Kamouna, ebenfalls in dem Landesteil Hoher Norden, sechs Kinder und drei Erwachsene.

Flucht aus dem Norden Kameruns

Die islamischen Extremisten verüben seit vergangenem Jahr vermehrt Anschläge in Nigerias Nachbarländern, so auch in Kamerun. Das westafrikanische Land unterstützt zusammen mit Niger und dem Tschad Nigeria im Kampf gegen die Terroristen. In dem Konflikt wurden nach Angaben der Vereinten Nationen mehr als 15.000 Menschen getötet.

Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) meldet, dass die anhaltende Gewalt und zunehmenden Übergriffe in Nigeria und den angrenzenden Ländern große Fluchtbewegungen verursachen. Im entlegenen Norden Kameruns, wo die beiden Selbstmordattentate stattfanden, verlassen viele nigerianische Flüchtlinge die unsichere Grenzregion zwischen Nigeria und Kamerun und suchen Schutz im etwa 100 Kilometer entfernten Minawao-Flüchtlingscamp, das von UNHCR und seinen Partnern betrieben wird.

pab/kle (dpa, afp)