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Tote bei Kämpfen im Südosten der Türkei

13. November 2015

Mit aller Härte geht die Regierung gegen kurdische Rebellen vor. Bei erneuten Kämpfen zwischen Armee und PKK-Anhängern gab es Tote auf beiden Seiten. Gestraft ist die gesamte Bevölkerung - vor allem im umkämpften Silvan.

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Türkei Sicherheitstruppe Anti Terrorismus Eingreiftruppe Polizei (Foto: picture-alliance/AA/O.Ozer)
Sicherheitskräften und PKK-Rebellen beherrschen die Straßen von SilvaBild: picture-alliance/AA/O.Ozer

Die türkische Armee setzt ihre Operation gegen Anhänger der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) weiter fort. Wie die Behörden im Südosten der Türkei mitteilten, wurden mindestens elf PKK-Kämpfer bei Gefechten in den Bezirken Cizre und Silopi in der Provinz Sirnak getötet. Die türkische Armee wiederum teilte mit, bei einem Einsatz gegen PKK-Rebellen in der Region Van in der Nähe der Grenze zum Iran seien ein Soldat getötet und drei weitere verwundet worden. Die Soldaten seien von PKK-Kämpfern von einem Haus aus beschossen worden. Zwei weitere Soldaten seien bei der Explosion einer Mine an einer Straße im Bezirk Lice in der Region Diyarbakir getötet worden. Die türkische Tageszeitung "Hürriyet" berichtet, dass etwa 10.000 Menschen aus dem umkämpften Silvan im Südosten der Türkei geflohen seien.

Über Teile der kurdisch dominierten südosttürkischen Stadt Silvan existiert eine seit zehn Tagen andauernde Ausgangssperre, zudem ist sie seit elf Tagen abgeriegelt. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International kritisiert die durchgehende Ausgangssperre über so lange Zeit. Der Zustand "bestraft die gesamte Bevölkerung dort", sagte der Türkei-Experte der Menschenrechtsorganisation, Andrew Gardner, kurz vor dem G20-Gipfel am Sonntag in der Türkei.

Ausgangssperre verknapp Versorgung der Bevölkerung

Der von der islamisch-konservativen AKP-Regierung bestimmte Landrat von Silvan, Murat Kütük, begründete die Ausgangssperre mit "Terrorakten" der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK. Gardner sagte, das Grundrecht der Anwohner auf Zugang zu Wasser und Lebensmitteln sei bedroht. Die Ausgangssperre wurde am Dienstag vergangener Woche über drei Bezirke der Stadt verhängt, in der gut 85.000 Menschen leben. Es ist die sechste Ausgangssperre dort seit vergangenem Juli, als der Konflikt mit der PKK wieder offen ausbrach.

Kütük warf der PKK vor, Sicherheitskräfte mit Raketen, Mörsern und Sprengfallen angegriffen zu haben. In den vergangenen zehn Tagen seien fünf Angehörige der Sicherheitskräfte und ein Zivilist getötet worden. Die PKK-nahe Agentur Firat sprach von sieben getöteten Zivilisten.

Der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu sagte, die gegen die PKK gerichtete Offensive in der Stadt sei "weitgehend abgeschlossen". Er fügte aber hinzu: "Sie wird weitergehen bis Friede in jedem Viertel von Silvan wieder hergestellt ist."

pab/uh (dpa, afp)