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Tote bei Gefechten im Jemen

14. Mai 2014

Sowohl Soldaten der jemenitischen Armee als auch Al-Kaida-Kämpfer wurden getötet. Ein entführter Deutscher wurde freigelassen. Der Mann war dreieinhalb Monate fesgehalten worden.

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Miltärfahrzeuge der jemenitischen Armee bei einem Kampfeinsatz gegen Al-Kaida (Foto: Reuters)
Bild: REUTERS/Yemen's Defence Ministry

Bei Gefechten zwischen Al-Kaida-Terroristen und der Armee sind im Jemen neun Soldaten und ein Berater von Verteidigungsminister Mohammed Nasser Ahmed getötet worden, teilte das jemenitische Militär mit. Auch 13 Al-Kaida-Kämpfer seien getötet worden. Lokale Medien berichteten, die Terroristen der Gruppe Al-Kaida auf der Arabischen Halbinsel (AQAP) hätten sich im Verlauf der Kämpfe im Bezirk Asan in der Provinz Schabwa in einem Wohnviertel verschanzt. Damit hätten sie den Luftangriffen und Artillerieattacken der Regierungstruppen entgehen wollen. Die Armee hatte den Ort vor wenigen Tagen eingenommen. Die Extremisten versuchen, ihn zurückzuerobern.

Im Jemen hatte sich der Konflikt mit der AQAP in den vergangenen Tagen zugespitzt. Die Armee geht derzeit in mehreren Provinzen gegen die radikalislamischen Kämpfer vor. Am vergangenen Freitag entkam Verteidigungsminister Ahmad im Süden des Landes nur knapp einem Überfall.

Deutsche Geisel freigelassen

Am Dienstag war ein vor dreieinhalb Monaten im Jemen entführter Deutscher wieder freigekommen. Nach Angaben des Auswärtigen Amtes geht es dem etwa 60-jährigen Mann "den Umständen entsprechend" gut. Außenminister Frank-Walter Steinmeier äußerte sich erleichtert über die Freilassung. Der Mann befand sich am Abend in der Obhut der deutschen Botschaft in Sanaa.

Nach Informationen des Senders MDR stammt das Entführungsopfer aus Haldensleben in Sachsen-Anhalt. Im Gegenzug für seine Freilassung ließ die Regierung nach einem Bericht des lokalen Nachrichtenportals "Mareb Press" zwei inhaftierte Verwandte der Kidnapper frei. Die Stammesangehörigen stammten demnach aus der östlichen Provinz Marib.

Ein jemenitischer Fernsehsender hatte Anfang April eine kurze Filmsequenz gesendet, die den Mann an der Seite seines mit einer Kalaschnikow bewaffneten Entführers zeigte. Der abgemagert aussehende Deutsche trug ein weißes Gewand und eine Sonnenbrille. Ein Reporter des Privatsenders Al-Jemen Al-Jum gab an, das Entführungsopfer leide an Lungenkrebs und müsse behandelt werden.

Serie von Entführungen

Im Jemen wurden in den vergangenen 15 Jahren hunderte Menschen entführt. Meistens stecken Stämme dahinter, die von der Regierung Zugeständnisse erpressen wollen. In der Regel gehen die Geiselnahmen glimpflich aus.

Auch mehrere Deutsche wurden in den vergangenen Jahren in dem arabischen Land angegriffen und verschleppt. Zuletzt wurde im Oktober ein Leibwächter der deutschen Botschafterin im Jemen getötet, als er sich gegen einen Entführungsversuch zur Wehr setzte. Bei einem Anschlag auf das jemenitische Verteidigungsministerium im Dezember in Sanaa wurden 52 Menschen getötet, unter ihnen zwei deutsche Mitarbeiter der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ).

cr / sti (dpa, afp)