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Tote bei gewaltsamen Protesten in Bangkok

13. April 2009

Mindestens zwei Tote und zahlreiche Verletzte: Das ist die blutige Zwischenbilanz des erbitterten Machtkampfes zwischen Regierung und Opposition in Thailand.

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Soldaten gehen gegen Demonstranten vor (Foto: AP)
Einsatz gegen die "Rothemden"Bild: AP

Polizisten und Soldaten schossen auf Demonstranten, auch Wasserwerfer kamen am Montag (13.04.2009) zum Einsatz. Die Demonstranten ihrerseits warfen Brandsätze und Steine auf die Sicherheitskräfte. Mehrere Fahrzeuge und ein Regierungsgebäude gingen in Flammen auf.

Sicherheitskräfte setzen Wasserwerfer gegen Demonstranten ein (Foto: AP)
Bangkok - eine Stadt im AusnahmezustandBild: AP

Erste Todesopfer

Nach jüngsten Angaben aus der thailändischen Hauptstadt wurden bei den Unruhen mindestens zwei Menschen getötet, die Zahl der Verletzten wurde zuletzt mit etwa 100 angegeben. Korrespondenten berichteten, die Demonstranten hätten sich ein regelrechtes Katz-und Maus-Spiel mit Soldaten und Polizisten geliefert. Immer wieder wurden die sogenannten "Rothemden" - wie die Anhänger des 2006 gestürzten Ministerpräsidenten Thaksin Shinawatra genannt werden - von den Sicherheitskräften auseinandergetrieben. Wenig später versammelten sie sich an anderen Orten erneut.

Am Montagabend zogen sich die "Rothemden" schließlich auf den Königsplatz in der Nähe des Amtssitzes von Ministerpräsident Abhisit Vejjajiva zurück. Dort kampieren Regierungsgegner schon seit dem 26. März.

Gewaltverzicht statt Revolution?

Thaksin Shinawatra (Archivfoto: AP)
Will zurück an die Macht: Ehemaliger Premier ThaksinBild: AP

Der im Exil lebende Ex-Premier Thaksin warf der Regierung vor, den Tod vieler Demonstranten zu verschweigen. Die Armee habe Regierungsgegner in die Enge getrieben, viele von ihnen erschossen und die Leichen verschwinden lassen, sagte Thaksin dem US-Sender CNN. Nachdem er seine Anhänger vorher wiederholt zu einer "Volksrevolution" aufgerufen hatte, mahnte er nun allerdings zum Gewaltverzicht.

Angesichts der Massenproteste gegen seine Regierung und des von Demonstranten erzwungenen Abbruchs des ASEAN-Gipfels in Pattaya hatte Regierungschef Abhisit am Sonntag den Notstand für Bangkok und umliegende Gebiete ausgerufen. Damit sind in der Hauptstadtregion Versammlungen von mehr als fünf Personen verboten.

Auswärtiges Amt warnt

Das Auswärtige Amt in Berlin riet dazu, auf nicht notwendige Reisen nach Bangkok zu verzichten. Außerdem sollten "Menschenansammlungen" in der thailändischen Hauptstadt gemieden werden. Für Tourismushochburgen wie Phuket im Süden Thailands gilt dieser Reisehinweis nicht. (wa/gri/rtr/dpa/afp/ap)