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Tote bei Angriffen auf Armee

22. Mai 2014

In der Ostukraine sind bei Gefechten zwischen Separatisten und Armee wieder mehrere Menschen getötet und verletzt worden. In der selbst ernannten "Volksrepublik Luhansk" riefen die Machthaber das Kriegsrecht aus.

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Ein bewaffneter Separatist steht an einem Kontrollposten (Foto: AFP)
Bild: Viktor Drachev/AFP/Getty Images

Bei zwei Angriffen von Separatisten im Osten der Ukraine sind über Nacht 14 Soldaten getötet worden. Moskautreue Kämpfer hatten nahe der Stadt Wolnowacha etwa 60 Kilometer südlich von Donezk einen Kontrollposten angegriffen. Dort hätten "13 Menschen ihr Leben für die Ukraine verloren", sagte Übergangspräsident Alexander Turtschinow in Kiew. Zuvor hatte das Verteidigungsministerium bekannt gegeben, dass bei einem weiteren Angriff in der Region Luhansk ein Soldat getötet worden sei. Außerdem habe es zwei Verletzte gegeben. Ob es auch Opfer unter den moskautreuen Kämpfer gibt, war zunächst unklar.

In der Region Luhansk besetzten bewaffnete Milizen zudem vier Kohle-Bergwerke, wie das Energieministerium mitteilte. Die prorussischen Angreifer hätten die Herausgabe von Sprengstoff verlangt. Das Ministerium alarmierte die Sicherheitskräfte, um ide Lage wieder unter Kontrolle zu bringen.

Separatisten rufen Kriegsrecht aus

In der selbst ernannten "Volksrepublik Luhansk" riefen die Machthaber das Kriegsrecht aus. Dies gelte, bis die prowestliche Führung ihre Truppen aus der Region an der russischen Grenze abziehe, kündigte ein Sprecher an. Rund 90 Kilometer nordwestlich von Luhansk kam es nach Angaben der prorussischen Separatisten bei der Stadt Lissitschansk zu schweren Gefechten mit der Nationalgarde. Die selbst ernannten "Volksrepubliken" Donezk und Luhansk hatten sich am 11. Mai in nicht anerkannten sogenannten Referenden vom Rest des Landes losgesagt. Die Regierung in Kiew geht in der Region gegen die Separatisten vor.

Russland zieht Truppen von der Grenze ab

Unterdessen hat Russland begonnen, Truppen von der Grenze zur Ukraine abzuziehen. Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte mit, 15 Transportflugzeuge und 20 Züge hätten Militärausrüstung und Soldaten aus drei Grenzprovinzen abtransportiert. "Der Abzug der Einheiten geht weiter", zitiert die Agentur Interfax das Ministerium. Ein Kommandeur der NATO bestätigte Truppenbewegungen an der Grenze. "Es ist aber zu früh, um zu wissen, wohin sich die Truppen bewegen und wie viele sich bewegen", sagte Genral Philip Breedlove. "Was wir wissen ist, dass die Kräfte, die noch an der Grenze sind, sehr groß sind." Eine Bedrohung bestehe weiterhin.

Präsident Wladimir Putin hatte zuvor am Rande seines China-Besuchs versichert, die Armee ziehe wie angekündigt von der Grenze ab, "damit nicht Spekulationen entstehen, wir würden die Präsidentenwahl behindern".

Sicherheitsvorkehrungen für Wahl

Die ukrainische Führung in Kiew will mit einem bislang beispiellosen Aufgebot an Sicherheitskräften die Präsidentenwahl an diesem Sonntag schützen. Das Innenministerium setze mehr als 55.700 Polizisten und 20.000 Freiwillige ein, berichteten Medien in der früheren Sowjetrepublik. Allein in der Hauptstadt würden etwa 8300 Sicherheitskräfte patrouillieren. "Wir wollen eine drohende Aggression Russlands sowie Angriffe der Separatisten unmöglich machen", sagte Behördensprecher Andrej Tschaly.

cr/haz (dpa, afp, rtr)