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Timoschenko kommt nach Deutschland

25. Februar 2014

Die freigelassene ukrainische Oppositionspolitikerin Julia Timoschenko will sich im März wegen ihres Rückenleidens in Berlin behandeln lassen. Sie nimmt damit ein Angebot von Kanzlerin Merkel an.

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Julia Timoschenkos Rede auf dem Maidan (Foto: rtr)
Bild: Reuters

Vor ihrer Behandlung in der Berliner Charité will die 53-Jährige noch am Kongress der Europäischen Volkspartei (EVP) im irischen Dublin teilnehmen, wie Timoschenkos Vaterlandspartei bekannt gab. Die Konferenz der EVP findet am 6. und 7. März statt.

Anschließend werde sie die am vergangenen Wochenende von Bundeskanzlerin Angela Merkel ausgesprochene Einladung annehmen und nach Berlin fliegen, teilte die Partei auf ihrer Webseite im Internet weiter mit. Timoschenko war bereits während ihrer zweieinhalbjährigen Haft wegen ihrer starken Rückenschmerzen mehrmals von Ärzten der Berliner Charité besucht und behandelt worden.

Timoschenko am Sonntag mit dem US-Botschafter in Kiew, Geoffrey Pyatt (l.), und dem Chef der EU-Delegation, Jan Tombinski (Foto: rtr)
Timoschenko am Sonntag mit dem US-Botschafter in Kiew, Geoffrey Pyatt (l.), und dem Chef der EU-Delegation, Jan TombinskiBild: Reuters

Auftritt im Rollstuhl

Die ehemalige Ministerpräsidentin der Ukraine war in Folge der politischen Umwälzungen in ihrer Heimat am Samstag aus dem Gefängnis im ostukrainischen Charkow freigekommen.

Unmittelbar darauf flog sie in die Hauptstadt Kiew, wo sie vor zehntausenden Anhängern der Opposition auf dem zentralen Unabhängigkeitsplatz, dem Maidan, sprach (Artikelbild). Dabei saß sie im Rollstuhl. Es wird erwartet, dass Timoschenko wieder eine Führungsrolle in der Politik anstrebt. Regierungschefin wolle sich nicht mehr werden, hatte sie jüngst erklärt. Eher strebt sie wohl das Präsidentenamt an.

Timoschenko war 2011 wegen Amtsmissbrauchs zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. Im Gefängnis erlitt sie einen Bandscheibenvorfall und trat wiederholt aus Protest gegen ihre Haftbedingungen in den Hungerstreik. Die Europäische Union sah das Urteil als politisch motiviert an und forderte stets die Freilassung der Politikerin.

se/sti (afp dpa rtr)