Tiere des Jahres 2018
Manche sind bedroht, andere stehen stellvertretend für den besonders schützenswerten Lebensraum, in dem sie heimisch sind - die Tiere des Jahres. Verschiedene Fachverbände haben diese Auswahl für 2018 getroffen.
Der Imitationskünstler als Superstar
Der Star ist Vogel des Jahres 2018. Der in Gesellschaft sehr lautstarke Vogel kann Umgebungsgeräusche perfekt nachahmen, etwa Mobiltelefone, Polizeisirenen oder selbst das Bellen von Hunden. Wenn sich die Vögel sammeln, gibt es grandiose Flugformationen zu sehen. Aber auch einzelne Stare spielen ihre extrovertierte Natur geschickt aus: Zum Frühstück auf dem Balkon lädt er sich einfach selbst ein.
Ein wanderfreudiger Geselle
Der dreistachelige Stichling ist Fisch des Jahres. Die deutschen Angler und Sporttaucher haben sich für ihn entschieden, weil er neben dem charakteristischen Aussehen auch ein ganz besonderes Brutverhalten hat. Aus den küstennahen Bereichen zieht er jedes Jahr in die Unterläufe der fließenden Flüsse, um dort zu laichen. Zur Paarungszeit bekommen die Männchen eine rot geschwellte Brust.
Keine Kuscheltiere
Wildkatzen gelten in Deutschland als bedroht. Es gibt noch etwa 6.000 Exemplare des Wildtiers des Jahres. Trotz der Ähnlichkeit ist sie mit der Hauskatze nicht verwandt. Der Mensch bekommt die wilden Katzen nur selten zu Gesicht, weil sie nicht nur scheu, sondern auch nachtaktiv sind. Kommt es doch mal zu einer Begegnung, ist diese oft tödlich: Gerade Jungtiere werden häufig von Autos überfahren.
Bitte küssen
Dieser Froschkönig ist häufig anzutreffen. Obwohl der Bestand zurückgeht, gilt der Grasfrosch nur in drei deutschen Bundesländern als gefährdet. Der Lurch des Jahres lebt sowohl an fließenden als auch an stehenden Gewässern. Weil er neben Asseln, Würmern und Spinnen auch Nacktschnecken frisst, findet er eigentlich immer genug Nahrung.
Ein Arbeitstier wird arbeitslos
Weil Landwirte fast nur noch auf Maschinen setzen, ist das Altwürttemberger Pferd mittlerweile vom Aussterben bedroht. Es gibt in Deutschland nur noch 45 Stuten und 10 Hengste bei insgesamt 24 Züchtern. Und das, obwohl es auch heute noch genug Aufgaben gibt, die das Arbeitstier übernehmen kann. Es taugt als Kutschpferd, als Therapiepferd und kann auch in verschiedenen Reitsportarten punkten.
Kein Freund der Kälte
Der Schwarze Schnurfüßer fühlt sich am Waldboden ebenso wohl wie in Baumstämmen und Höhlen. Aber er braucht einen frostfreien Rückzugsraum. Deshalb haben die Deutschen Höhlen- und Karstforscher ihn zum Höhlentier des Jahres gekürt - er steht stellvertretend für viele andere Tiere, die ebenso auf den Schutz ihrer unterirdischen Rückzugsräume angewiesen sind.
Klimawandel-Gewinner
Mit der Auswahl der Gelbbinden-Furchenbiene als Wildbiene des Jahres will das Deutsche Wildbienen-Kataster ein Zeichen für den Insektenschutz setzen. Eigentlich ist sie im Mittelmeerraum und in Südeutschland heimisch, breitet sich aber mit der klimatischen Erwärmung immer weiter nach Norden aus.
Das einzig gefährliche ist der Name
Die Gemeine Skorpionfliege ist weder gemein noch sticht sie. Das eigentümlich aussehende Insekt des Jahres hat keinen Stachel sondern ein riesiges Geschlechtsorgan. Sie ernährt sich sowohl vegetarisch als auch von toten Insekten. Und die Fliege ist als geschickter Kletterer in der Lage, sich sogar in Spinnennetzen zu bewegen.
Heimisch im Moor
Die Zwerglibelle steht als Libelle des Jahres stellvertretend für eine Gruppe von Libellenarten, die auf das Leben in Moorgebieten spezialisiert und sehr selten sind. Sie ist so zierlich, dass man sie leicht übersehen kann. Vielleicht ist auch das ein Grund, weshalb ihre Lebensweise noch kaum erforscht ist.
Bedrohter Flatterer
Der Große Fuchs ist Schmetterling des Jahres. Mit der Kür möchten die Rheinisch-Westfälischen Schmetterlingskundler auf die Gefährdungslage des Insekts aufmerksam machen. Durch Flächenverlust ist diese Schmetterlingsart in Nordrhein-Westfalen vom Aussterben bedroht. Im restlichen Deutschland steht der Große Fuchs auf der Vorwarnliste.