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Tiefe Einschnitte bei Karstadt

15. Juli 2014

Nur eine gute Woche nach dem überraschenden Rücktritt der Karstadt-Chefin Eva-Lotta Sjöstedt werden tiefe Einschnitte für Karstadt angekündigt. Ein konkretes Sanierungskonzept steht noch aus.

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Bild: picture alliance/ZB

Wie Aufsichtsratschef Stephan Fanderl bekannt gab, könnte jede vierte der insgesamt 83 Karstadt-Filialen geschlossen werden.

Noch gebe es keine konkreten Schließungspläne, so Fanderl zur "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", aber das Unternehmen mache sich "seit einiger Zeit berechtigte Sorgen um die Profitabilität von mehr als 20 Häusern". Es werde "schmerzhafte Einschnitte" für die rund 17.000 Mitarbeiter geben. "Es ist klar, dass Karstadt in der derzeitigen Situation alles auf den Prüfstand stellen muss", sagte Fanderl. "Die Kraft der Karstadt-Filialen, zu hohe Zentral- und Logistikkosten zu tragen, ist genauso begrenzt wie die Fähigkeit, auf Dauer eine zu große Zahl unprofitabler Standorte zu betreiben."

Forderung nach einem Sanierungskonzept

Ein belastbares Sanierungskonzept soll nun zeitnah dem Aufsichtsrat vorgelegt werden. Nach Sjöstedts Ausscheiden nach nur fünf Monaten im Amt führen die Manager Miguel Müllenbach und Kai-Uwe Weitz das Unternehmen derzeit komissarisch.

Investor Nicolas Berggruen hatte den Karstadt-Konzern im Juni 2010 für den Symbolpreis von einem Euro übernommen. Kritiker werfen dem Eigentümer vor, dem Unternehmen die für eine Sanierung notwendige Finanzspritze bislang versagt zu haben. Verdi forderte die Eigentümer auf, ihre Pläne auf den Tisch zu legen und zu investieren.

js/wen (rtr, dpa)