Thomas Scheibitz: Der Farb- und Formenspieler
Im Bonner Kunstmuseum sind vom 1. Februar bis 29.April 70 Werke des Künstlers zu sehen. Die Schau des einstigen Biennale-Künstlers läuft unter dem Titel "Masterplan\kino" - und lässt ihre Besucher staunen.
Das Auge des Künstlers
Ein Auge leuchtet von diesem wandfüllenden Bild. Geometrische Farbfelder lassen an Mondrian denken. Thomas Scheibitz lenkt unseren Blick. Der Künstler führt Regie in seinem Kunstkino, zu dem aktuell das Kunstmuseum Bonn einlädt. Darin weiß der 1968 in Radeberg bei Dresden geborene Künstler zu überraschen.
Wie aus dem Designbaukasten
Fröhlich bunt sind viele der Gemälde und Skulpturen von Thomas Scheibitz. So auch sein Werk "Flatland" (Bild). Der Künstler bevölkert seine Werke mit Versatzstücken aus Gegenwart und Kunstgeschichte - geometrischen Formen ebenso wie Schattenwürfen, Buchstaben oder architektonischen Elementen. Wiedererkennung nicht ausgeschlossen.
Riesiger Farb- und Formenfundus
Seit Jahren sammelt der Künstler Modemagazine, Kunstbände, Gartenkataloge, Plattencover oder sogar Baumarkt-Werbung. So bezieht er seinen Farb- und Formenschatz aus einem schier unerschöpflichen Fundus. In seinen Werken ordnet er die Zitate neu. Auch sein 2017 entstandenes Werk "SSW" (Bild) zeugt davon.
Regisseur und Platzanweiser
Rote, weiße und blaue Dreiecke umkreisen bei Scheibitz' "Cross and Valley" aus dem Jahr 2008 in wilder Manier ein schattenwerfendes Kreuz: Bizarr und von explosiver Dynamik wirkt die Wand-Skulptur. Mit ihr dehnt er seine zitatreiche Kunst ins Dreidimensionale aus. Im Scheibitz-Kino ist der Künstler Regisseur und Platzanweiser zugleich.
Scheibitz im Kunstmuseum Bonn
Rund 70 Werke des ostdeutschen Malers zeigt die neue Schau "Masterplan\kino" im Kunstmuseum Bonn. Viele der Motive glaubt man wiederzuerkennen. Manches lässt rätseln. Thomas Scheibitz gibt sich als Farb- und Formenspieler, als Dekonstrukteur wie als Collageur. Die Bonner Schau ist bis 29. April 2018 zu sehen.