Theresienstadt als Kulisse für Pornofilm?
26. März 2002Prag, 25.3.2002, RADIO PRAG, deutsch
Empörung hat in Tschechien der Plan des Prager Regisseurs Robert Rosenberg ausgelöst, Szenen aus dem ehemaligen Getto Theresienstadt in einen Porno-Film einzubauen. In dem Film mit dem Arbeitstitel "So war es" sollen in der heutigen Gedenkstätte Terezin in Nordböhmen weibliche Gefangene von deutschen Aufsehern vergewaltigt werden. Sollte Rosenberg Szenen aus dem früheren Getto verwenden, werde er Strafanzeige erstatten, sagte der Leiter der Gedenkstätte, Jan Munk, am Montag (25.3.). Außerdem wurde von der Gedenkstättenverwaltung ein für alle Besucher geltendes Verbot verhängt, Filmaufnahmen anzufertigen. Die Bürgermeisterin von Terezin, Ruzena Cechova, bezeichnete die Absicht des Regisseurs als geschmacklos. Im Zweiten Weltkrieg nutzten die Nationalsozialisten den Ort unter anderem als Durchgangslager für etwa 150.000 Juden aus ganz Europa. (ykk)