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Asylant Thaksin

11. August 2008

Ex-Regierungschef Thaksin hat sich nach Großbritannien abgesetzt. Er will dort wohl politisches Asyl beantragen. Zuvor war in Thailand ein Haftbefehl wegen Korruption gegen ihn ausgestellt worden.

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Bittet er um Asyl?Bild: AP

Der Oberste Gerichtshof Thailands erließ Haftbefehl gegen den früheren Ministerpräsident und seine Frau Pojaman. Zur Begründung hieß es am Montag (11.08.2008) in Bangkok, die beiden hätten eine gerichtliche Vorladung wegen Korruptionsvorwürfen ignoriert. Damit hätten sie auch ihre Kaution in Höhe von 13 Millionen Baht (rund 260.000 Euro) verloren. Gegen diese Kaution war es den Milliardären erlaubt worden, zur Eröffnungszeremonie für die Olympischen Spiele nach Peking zu reisen.

Wahlen in Thailand
Alles im Blick? Thaksin beim Seitenwechsel (2006)Bild: AP

Thaksin will offenbar politisches Asyl in Großbritannien beantragen. Mehrere thailändische Medien meldeten, der ehemalige Regierungschef werde eine entsprechende Erklärung abgeben. Ein Freund der Familie, Pracha Prasobdi, sagte, Thaksin werde erklären, warum er politisches Asyl suche.

Von Peking nach London

Thaksin und seine Frau waren am Sonntagabend von Peking Richtung London geflogen. Seine drei Kinder waren bereits am Samstag von Bangkok nach Großbritannien gestartet. Dort gehört Thaksin unter anderem der Fußballverein Manchester City.

Der ehemalige Ministerpräsident Thailands war Ende Februar 2008 aus dem Exil zurückgekehrt, um die Vorwürfe gegen ihn vor Gericht auszuräumen. Er war im September 2006 vom Militär gestürzt worden, das ihm Amtsmissbrauch und Untergrabung der Monarchie vorwarf. Es geht um den Kauf von Grundstücken in Bangkok aus Staatsbesitz, die Thaksins Frau Potjaman 2003 während der Amtszeit ihres Mannes weit unter Marktpreis erstand. Thaksin kritisierte die Anklagen als politische Kampagne seiner Gegner.

Thaksin Shinawatra eröffnet seinen Wahlkampf
Umstritten, aber an der Basis noch immer beliebtBild: AP

Thaksin gilt vor allem bei der ärmeren Bevölkerung noch immer als populär. Angesichts der Korruptionsvorwürfe gerieten er und die ihm nahestehende Regierungspartei aber zunehmend in die Kritik. Kritiker werfen seinem Nachfolger Samak Sundaravej vor, eine Marionette Thaksins zu sein. Im Juni forderten rund 10.000 Demonstranten den Rücktritt der Regierung. (sams)