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Ermittlungserfolg nach Anschlag in Bangkok

26. September 2015

Knapp sechs Wochen nach dem verheerenden Bombenanschlag in Bangkok gilt die Täterschaft eines Festgenommenen als gesichert - offiziell. Außerdem wurden Haftbefehle für 17 weitere Verdächtige ausgestellt.

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Thailand Bangkok Erawan-Schrein Tatort Anschlag (Foto: Reuters/C. Subprasom)
Beten am Tatort - der Erawan-Schrein in Bangkok (Archivbild)Bild: Reuters/C. Subprasom

Rund eineinhalb Monate nach dem schweren Bombenanschlag in Bangkok hat die thailändische Polizei bestätigt, dass es sich bei einem der beiden festgenommenen Ausländer um den mutmaßlichen Täter handelt. Weitere Auswertungen der Aufnahmen von einer Überwachungskamera, Aussagen von Augenzeugen und sein eigenes Geständnis hätten bestätigt, dass der Festgenommene tatsächlich der Mann im gelben T-Shirt sei, der laut den Aufzeichnungen kurz vor dem Anschlag einen Rucksack am Erawan-Schrein deponiert habe, sagte Polizeisprecher Prawut Thavornsiri.

Zuletzt hatten die Behörden noch erklärt, es sei wenig wahrscheinlich, dass einer der beiden festgenommenen Ausländer der Täter sei. Bei dem Anschlag auf den Erawan-Schrein waren am 17. August 20 Menschen getötet und 120 weitere verletzt worden. Die meisten der Opfer kamen aus China. Das Motiv für die Tat ist bis heute unklar, doch im September hatten die thailändischen Behörden erstmals von einer möglichen Verbindung mit der muslimischen Minderheit der Uiguren in China gesprochen.

Rund um die Uhr verhört

Die Polizei gab den Namen des Festgenommenen mit Adem Karadag an. Er muss sich laut dem Polizeisprecher nun unter anderem wegen Mordes verantworten. Karadags Anwalt Chuchart Kanphai sagte der Nachrichtenagentur AFP, er glaube nicht an ein Geständnis seines Mandanten. Er erklärte, der 27-Jährige sei Türke, und er sei erst nach dem Anschlag nach Thailand gereist. Dessen wahren Namen gab er mit Bilal Mohammed an. Der Anwalt beklagte, dass er seit einigen Tagen keinen Zugang mehr zu seinem Mandanten habe. Er werde jetzt rund um die Uhr verhört, obwohl er krank in der Klinik liege.

Ein Gericht in Bangkok hat inzwischen Haftbefehle gegen 17 weitere Verdächtige ausgestellt. Die Ermittlungen konzentrierten sich nun auf Menschenschmuggler, die muslimische Uiguren aus China in die Türkei schleusten, teilte die Polizei mit.

Zahlreiche thailändische und ausländische Medienvertreter warteten unterdessen am Eriwan-Schrein, wo der Verdächtige entsprechend dem regulären Ermittlungsverfahren die ihm vorgeworfene Tat nachstellen soll.

pab/jj (afp, dpa)