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Terrormiliz Al-Shabaab nimmt Hafenstadt ein

5. Februar 2016

Offenbar ohne Widerstand haben Kämpfer der islamistischen Shabaab-Miliz die Kontrolle über die somalische Hafenstadt Merka übernommen. Dort stationierte Soldaten der Afrikanischen Union hatten sich zuvor zurückgezogen.

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Truppen der Afrikanischen Union im Umland von Merka (Foto: Getty)
Truppen der Afrikanischen Union im Umland von MerkaBild: Getty Images/AFP/M. Abdiwahab

Maskierte Kämpfer der sunnitischen Terrormiliz machten sich laut Anwohnern triumphierend breit in Merka und bezogen strategisch wichtige Stellungen vor allem auf dem Hafengelände. Merka liegt nur rund 90 Kilometer südwestlich von der Hauptstadt Mogadischu entfernt in der Region Lower Shabelle.

Der Gouverneur der südlichen Region Lower Shabelle, Ibrahim Adam, sagte, die Stadt sei kampflos eingenommen worden. Die dort stationierten Soldaten der Militärmission der Afrikanischen Union in Somalia (AMISOM) hätten sich aus der Stadt zurückgezogen. Aus welchem Grund, ist nicht bekannt.

Regierung schweigt

Der Hafen von Merka war seit 2012 unter der Kontrolle von Regierungstruppen sowie der AMISOM. Davor hatte ihn die Shabaab-Miliz schon einmal erobert. Das war im Jahr 2008. Regierungsvertreter in Mogadischu wollten sich zu der erneuten Einnahme von Merka nicht äußern.

Die Shabaab-Miliz kämpft in Somalia seit Jahren mit Gewalt für einen islamischen Gottesstaat. Sie kontrolliert mehrere ländliche Regionen und mit dem Hafen erhält sie nun Zugang zum Meer. Derzeit sind etwa 22.000 Soldaten der Afrikanischen Union in dem Krisenstaat stationiert, die die international anerkannte Regierung unterstützen. Es gelang ihnen in den vergangenen Jahren weitgehend, die Rebellen aus Mogadischu und weiteren Städten zu vertreiben.

AU-Soldat am Hafen von Merka (Archivbild: picture-alliance/epa)
AU-Soldat am Hafen von Merka (Archivbild)Bild: picture-alliance/epa/E. Ahmed

Explosion im Flugzeug ein Terroranschlag?

Derweil sind die Hintergründe einer Explosion in einem Flugzeug kurz nach dem Start von Mogadischu am Mittwoch, noch nicht geklärt. Die Behörden vermuten einen Terroranschlag. Möglicherweise sei ein Sprengsatz von einer Person an Bord gezündet worden. Die Explosion hatte 15 Minuten nach dem Start von Mogadischu in Richtung Dschibuti ein rund ein Meter großes Loch in den Rumpf gerissen. Ein Mensch kam ums Leben.

uh/qu (dpa,afp)