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Terror-Vorwurf gegen Thalys-Angreifer

26. August 2015

Die Behauptung des Thalys-Schützen, er wolle Zugpassagiere lediglich ausrauben, überzeugte die französische Staatsanwaltschaft nicht. Stattdessen wurde nun ein Ermittlungsverfahren wegen Terrorabsicht eingeleitet.

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Belgische Polizisten vor einem Thalys-Schnellzug (Foto: Reuters)
Nach dem Angriff wurden die Sicherheitsvorkehrungen rund um die Thalys-Verbindungen verschärftBild: Reuters/F. Lenoir

Gegen den Angreifer im Thalys-Schnellzug ist nach Vorermittlungen nun ein offizielles Ermittlungsverfahren eingeleitet worden. Der 25-jährige Marokkaner Ayoub el-Khazzani werde des versuchten Mordes in terroristischer Absicht und anderer Delikte beschuldigt, verlautete aus Justizkreisen. Er sei daher in Untersuchungshaft genommen worden. Zu den Vorwürfen gegen El-Khazzani zählen den Angaben zufolge auch das Tragen von Waffen sowie die Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung.

Nach Überzeugung der Pariser Staatsanwaltschaft wollte El-Khazzani in einem Thalys-Schnellzug einen islamistischen Anschlag verüben. Mit seiner schweren Bewaffnung - einem Schnellfeuergewehr mit insgesamt 270 Schuss Munition, einer Pistole und einem Teppichmesser - hätte El-Khazzani eine "große Zahl Menschen töten oder schwer verletzen können", hatte Staatsanwalt François Molins gesagt.

Der Marokkaner sei zuvor als radikaler Islamist aufgefallen und habe noch im Zug auf seinem Handy ein YouTube-Video angeschaut, in dem zu "gewaltsamen Aktionen im Namen des Islam" aufgerufen werde. Er habe für 149 Euro eine Erste-Klasse-Fahrkarte gekauft und es abgelehnt, einen günstigeren Zug zu nehmen, der früher fuhr.

Staatsanwalt François Molins in Paris (Foto: AFP)
Staatsanwalt Molins nannte die Erklärungen des Angreifers unglaubwürdigBild: M. Medina/AFP/Getty Images

Gewehr angeblich gefunden

El-Khazzani hatte am Freitag im Thalys auf dem Weg von Amsterdam nach Paris das Feuer eröffnet. Zwei US-Soldaten und weitere Passagiere überwältigten den Mann und verhinderten damit vermutlich ein Blutbad. Einer der Soldaten und ein weiterer Passagier wurden schwer verletzt. Der Marokkaner stritt in Verhören jedes terroristische Motiv ab und sprach von einem Überfall. Das Schnellfeuergewehr will er am Tag vor dem Angriff in einem Park in Brüssel gefunden haben.

ago/se (afp, dpae, rtre)