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Tennis dominiert Laureus Awards

Gerhard Sonnleitner19. April 2016

Die Trophäen der Laureus Sports Awards sind fest in der Hand der Tennis-Elite. Novak Djokovic und Serena Williams gewinnen die "Sport-Oscars" - sie werden als beste Sportler des vergangenen Jahres geehrt.

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Novak Djokovic bei den "Oscars des Sports", den Laureus Awards (Foto: Getty Images/AFP/T. Schwarz)
Bild: Getty Images/AFP/T. Schwarz

"Und der Laureus Sportler des Jahres ist Novak Djokovic!" Bevor der serbische Tennisprofi auf die Bühne geht, um den begehrten Sportpreis in Empfang zu nehmen, umarmt er noch einmal kurz Boris Becker. Den Mann, der ihn seit zwei Jahren trainiert. Seine Dankesrede beginnt Djokovic mit den Worten: "Ich bin sehr stolz auf diesen Preis, aber er wäre nicht möglich gewesen ohne das großartige Team, das hinter mir steht und mir so viel Kraft gegeben hat."

Boris Becker nutzt die Gelegenheit, um seinen Schützling, den er so gern als "Straßenkämpfer auf dem Tennisplatz" bezeichnet, wieder einmal zu loben: "Novak ging in 88 Spielen 82 Mal als Sieger vom Platz. Es gibt nur wenige Spieler - wenn überhaupt - die sich über eine so erfolgreiche Saison freuen dürfen."

Die Laureus World Sports Awards gelten als die bedeutendsten Auszeichnungen im internationalen Sportkalender. Die Gewinner werden von der Laureus World Sports Academy gewählt, einer Jury aus mehr als 50 der besten Sportlerinnen und Sportler aller Zeiten. Die deutsche Tennisikone Boris Becker ist Gründungsmitglied der Laureus Awards.

Tennis gegen Fußball

Zum 17. Mal wurden die Laureus Awards vergeben und achtmal nahmen Tennisspieler die Trophäe für den besten männlichen Sportler des Jahres mit nach Hause: viermal Roger Federer, einmal Rafael Nadal, dreimal Novak Djokovic. Fünfmal wurden weibliche Tennis-Stars zur "Weltsportlerin des Jahres" gewählt, dreimal davon Serena Williams.

Gegen die Dominanz des Tennis tut sich der Fußball seit jeher schwer bei den Laureus Sports Awards. Nur die im März verstorbene niederländische Fußballlegende Johan Cruyff erhielt posthum einen "Spirit of Sport"-Award. Aber weder der als "Sportler des Jahres" nominierte Fußballer Lionel Messi, noch der FC Barcelona oder die Frauenfußball-Nationalmannschaft der USA - die beide in der Kategorie "Team of the Year" antraten - gewannen einen Laureus Award.

Lag es daran, dass Franz Beckenbauer fehlte? Der deutsche "Fußballkaiser", der seit 2009 zur Laureus Academy gehört und vor der WM in Brasilien 2014 das Thema Fußball beim Laureus erstmals salonfähig machte, schaffte es auch, sich gegen die Tennisfraktion in der Laureus Academy durchzusetzen - bis die Querelen mit der FIFA immer dunklere Schatten über die Lichtgestalt des deutschen Fußballs warfen.

Deshalb musste an diesem Abend Joachim Löw, der Trainer der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft, einspringen."Ich freue mich vor allem, hier Sportler zu treffen, die ich sonst nie sehe - aus anderen Sportarten. Und da sind ja wirklich alle Größen der Welt da." Er durfte den Preis für das "Team of the Year" an die Rugby-Mannschaft All Blacks aus Neuseeland übergegeben.

Zugeständnisse an Deutschland

Schon am roten Teppich fiel auf, dass sich verdächtig viele Mitglieder des Mercedes Formel-1-Teams auf der Veranstaltung tummelten: Nico Rosberg, Lewis Hamilton, Niki Lauda, Toto Wolff. Das lag nur bedingt daran, dass Mercedes Benz einer der Hauptsponsoren der Laureus Awards ist. Lewis Hamilton war für die Wahl zum "Sportler des Jahres" nominiert, das Mercedes Formel-1-Team ging in der Kategorie "Team of the Year" an den Start. Für einen Laureus Award reichte es in beiden Fällen nicht.

Dafür wurde Niki Lauda, die österreichische Formel-1-Legende, die bei Mercedes jetzt für den Motorsport verantwortlich ist, mit einer Laureus-Trophäe für sein Lebenswerk gewürdigt. Und weil die Sports Awards zum ersten Mal in Deutschland - in Berlin - stattfanden, durfte auch ein deutscher Sportler auf der Bühne nicht fehlen. Dafür wurde auf die Schnelle die neue Kategorie "Actionsportler des Jahres" ins Leben gerufen, in der der Triathlet Jan Frodeno zum Sieger gekürt wurde.

Frodeno: "Sport ist ein großer Teil von mir

Die Laudatio für den Gewinner des Ironman Hawaii 2015 hielt Boris Becker. Vorbei sind die Zeiten, als das deutsche Laureus-Academy-Mitglied immer den Tennisstars die Preise überreichte. Boris Becker, der Trainer, und Boris Becker, das Laureus-Jurymitglied - Befangenheit oder Rollenkonflikte? Eines ist jedenfalls klar: Egal auf welchem Terrain, Boris Becker wird alles dafür tun, dass Novak Djokovic alle Rekorde bricht. Auf der Bühne der Laureus Awards und auf dem Tennisplatz: Novak Djokovic hat dreimal den Laureus Sports Award gewonnen, Roger Federer viermal. Novak Djokovic hat elf Grand Slam Titel geholt, Roger Federer 17. Der nächste Matchball kommt bestimmt.