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Telekom vor Milliardendeal mit US-Investor

20. November 2013

Die Deutsche Telekom steht offenbar kurz vor dem milliardenschweren Verkauf der Internet-Tochter Scout24. Käufer soll der US-Finanzinvestor Hellman & Friedman sein.

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Die Zentrale der Deutschen Telekom in Bonn (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Konzernchef Rene Obermann kann die Kassen der Deutschen Telekom voraussichtlich noch kurz vor seinem Abschied mit Milliardeneinnahmen aufpolstern. Finanzkreisen zufolge steht der Bonner Konzern davor, die Mehrheit seiner Internet-Anzeigentochter Scout24 für rund 1,4 Milliarden Euro an den US-Finanzinvestor Hellman & Friedman (H&F) zu verkaufen.

Die Amerikaner wollen 70 Prozent der Firma übernehmen, wie zwei mit den Plänen vertraute Personen mitteilten. Für Obermann wäre das ein großer Erfolg: Nicht nur verschafft er dem früheren Staatskonzern dringend benötigte Einnahmen für den geplanten teuren Netzausbau. Mit ihrem verbleibenden Anteil könnte die Telekom auch künftig bei allen Entscheidungen eine wichtige Stimme haben.

Der Käufer ist kein Unbekannter

Einem Insider zufolge soll sich noch an diesem Mittwoch der Telekom-Aufsichtsrat mit dem Verkauf beschäftigen. Sollte ein Deal zustande kommen, wäre dies eine der größten Übernahmen durch ein Private-Equity-Haus in Deutschland in diesem Jahr. Die Telekom und Hellman & Friedman lehnten Stellungnahmen zu den Informationen ab. H&F ist in Deutschland vor allem als Medien-Investor bekannt und war bis 2010 mit einem Minderheitsanteil am Verlagskonzern Axel Springer beteiligt. Von 2003 bis 2007 war H&F Mehrheitsaktionär von ProSiebenSat.1.

Scout24 werde insgesamt mit rund zwei Milliarden Euro bewertet. Das wäre Finanzkreisen zufolge das 20-Fache des operativen Gewinns. Das liegt deutlich über den Preisen, die bei Private-Equity-Deals zuletzt gezahlt wurden. Solche Bewertungen stellen für Beteiligungsfirmen momentan kein Hindernis dar. Seitdem die Notenbanken ihre Schleusen weit geöffnet halten, sind Kredite so günstig wie noch nie.

zdh/wl (rtr)