Teheran zu neuen Atom-Verhandlungen bereit
1. September 2009Über die umstrittene Urananreicherung durch den Iran soll am Mittwoch (02.09.2009) erneut verhandelt werden. Im Raum Frankfurt am Main trifft die Sechsergruppe aus Deutschland, USA, China, Russland, Großbritannien und Frankreich zusammen, um eine vollständige Offenlegung des Atomprogramms zu fordern, zu dem sich der Iran immer noch bedeckt hält. Vermutet wird weiterhin, es werde der Bau von Atomwaffen angestrebt. Dies streitet der Iran jedoch vehement ab.
Der Iran habe seine Vorschläge jetzt ergänzt und wolle wieder mit den fünf ständigen Weltsicherheitsratsmitgliedern und Deutschland in einen Dialog treten, wurde Chefunterhändler Said Dschalili von Staatsmedien zitiert.
Zweifel an Verhandlungsfortschritt bleibt
Beobachter rechnen jedoch nicht damit, dass der Westen beschwichtigt werden kann, da auf die zentrale Forderung nach einer Einstellung des Nuklearprogramms trotz der nun bekräftigten Verhandlungsbereitschaft von iranischer Seite voraussichtlich wieder nicht eingegangen werde.
Sollte es bei dem Gespräch zu keinem Fortschritt kommen, droht die Sechsergruppe mit härteren Sanktionen gegen die Islamische Republik. Die USA hatten dem Iran bis Ende September ein Ultimatum gestellt, auf ein Verhandlungsgebot einzugehen. Im Gegenzug für einen Stopp des Nuklearprogramms wurden Teheran wirtschaftliche Anreize in Aussicht gestellt.
Ahmadinedschad plant Reise in den Westen
Präsident Mahmud Ahmadinedschad hatte zuletzt erklärt, er sei nur noch zu Verhandlungen mit der Internationalen Atomenergiebehörde bereit. Zudem kündigte er für Ende September einen Besuch beim UN-Sitz in New York an.
Vorbereitungen würden bereits getroffen, Details hingen jedoch noch von der Koordination zwischen Teheran und den Vereinten Nationen ab, so der Medienberater des iranischen Präsidenten. (ak/gri/rtr/afp/dpa/ap)