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Tauwetter nach Eiszeit in Korea

8. Juni 2013

Das Muster ist altbekannt: Nach Drohungen aus Nordkorea folgt stets die Annäherung an Südkorea. Noch an diesem Wochenende wollen Vertreter beider Länder wieder direkt miteinander sprechen - erstmals seit zwei Jahren.

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Nordkoreanische Flagge hinter Stacheldraht (Foto: AFP/Getty Images)
Bild: AFP/Getty Images

Nach monatelangen Spannungen auf der koreanischen Halbinsel haben die Regierungen in Pjöngjang und Seoul offizielle Gespräche vereinbart. Diese sollten auf Arbeitsebene geführt werden und im Grenzort Panmunjom stattfinden, teilte das südkoreanische Wiedervereinigungsministerium mit. Nordkorea habe diesem Vorschlag zugestimmt. Ein erstes Treffen wurde für Sonntag angesetzt. An ihm sollen je drei Delegierte beider Seiten teilnehmen.

Ziel der Gespräche sei es, mögliche höherrangige Treffen vorzubereiten, erklärte das Ministerium in Seoul. Zuletzt fanden im Februar 2011 Gespräche zwischen Nord- und Südkorea auf Arbeitsebene statt. Gespräche auf Ministerebene gab es schon seit dem Jahr 2007 nicht mehr.

Kehrtwende

In den vergangenen Monaten hatte sich der Konflikt auf der koreanischen Halbinsel nochmals zugespitzt. Nordkorea provozierte die Weltgemeinschaft mit Raketenstarts und einem dritten Atomtest. Angesichts der darauf folgenden Ausweitung von UN-Sanktionen hatte Pjöngjang sogar Kriegsdrohungen gegen Südkorea und die USA ausgestoßen.

Zudem schloss die nordkoreanische Führung die Sonderwirtschaftszone Kaesong, wo sich seit dem Jahr 2004 mehr als 120 südkoreanische Firmen zur Herstellung von Billigprodukten angesiedelt hatten. Für sie arbeiteten auch mehr als 50.000 Nordkoreaner. Im April zog Nordkorea alle seine Arbeitskräfte ab, Südkorea folgte.

Industriepark Kaesong (Foto: dpa)
Der Industriepark KaesongBild: picture-alliance/dpa

In den vergangenen Wochen waren die Drohungen spürbar abgeflaut, am vergangenen Donnerstag gab es dann wieder Signale von Entspannungsbemühungen aus dem Norden. Am Freitag stellte das kommunistische Land die ständige Kommunikationsverbindung nach Südkorea wieder her, die es vor drei Monaten aus Protest gegen südkoreanisch-amerikanische Militärübungen gekappt hatte.

wa/gmf (afp, dpa, rtr)