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Tausende demonstrieren für Neuwahlen

21. September 2015

In der libanesischen Hauptstadt Beirut sind tausende Menschen für vorgezogene Neuwahlen auf die Straße gegangen. Sie warfen der Regierung Korruption und Unfähigkeit vor. Ursprünglicher Auslöser ist die Müllkrise.

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Proteste in Beirut (Foto: rtr)
Bild: Reuters/A. Haju

Tausende Menschen haben in der libanesischen Hauptstadt Beirut für eine vorgezogene Neuwahl des Parlaments demonstriert. Zwischen Teilnehmern der Kundgebung und Polizisten gab es Handgemenge, in dem Gedränge fielen mehrere Menschen in Ohnmacht und wurden medizinisch behandelt. Die Sicherheitskräfte waren rund um das Parlament im Stadtzentrum mit einem Großaufgebot im Einsatz.

Müllkrise entwickelt sich zur Staatskrise

Im Libanon gibt es seit Mitte Juli Proteste gegen die Regierung. Auslöser war eine Müllkrise, der die Politik nicht Herr wurde. Der Abfall türmte sich auf Straßen, leer stehenden Grundstücken und in Flussbetten. Die Müllkrise weitete sich inzwischen zu einer umfassenden Staatskrise aus: Zehntausende Libanesen schlossen sich Protesten an, sie werfen der gesamten politischen Klasse Korruption und Unfähigkeit vor.

Es sind die ersten Massenproteste im Libanon, bei denen die Angehörigkeit zu Parteien oder Religionsgruppen nicht im Vordergrund steht. Das Land ist politisch gelähmt. Das Parlament ist tief gespalten zwischen einem von den USA und Saudi-Arabien unterstützten Lager um den sunnitischen Ex-Ministerpräsidenten Saad Hariri und einem von der Schiitenmiliz Hisbollah angeführten Block, der vom Iran und Syrien unterstützt wird. Die letzten Wahlen fanden 2009 statt.

as/cw (afp, ape)