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Tausende Flüchtlinge aus dem Mittelmeer gerettet

24. Mai 2016

Sie entkamen dem kalten Tod: Rund 2600 Flüchtlinge sind innerhalb von 24 Stunden aus dem Mittelmeer in Sicherheit gebracht worden. Skrupellose Schleuser schicken die Menschen auf ihre lebensgefährliche Reise.

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Afrikanische Flüchtlinge im Schlauchboot auf dem Mittelmeer (Archivbild)
Afrikanische Flüchtlinge auf dem gefährlichen Weg nach Europa (Archivbild)Bild: picture alliance/dpa/ Italian Navy Press Office

Ihre Boote waren nicht seetüchtig - und praktisch schon dem Untergang geweiht. Doch Schiffe der italienischen, der irischen und der maltesischen Marine sowie der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) kamen ihnen zu Hilfe. Mehr als 2600 Flüchtlinge konnten innerhalb von 24 Stunden aus dem Mittelmeer in Sicherheit gebracht werden.

Die Menschen waren auf dem Weg von Nordafrika nach Italien. Rund 2000 von ihnen wurden vor der libyschen Küste in 14 Schlauchbooten und einem hölzernen Gefährt angetroffen. Über 600 weitere Flüchtlinge wurden aus zwei Booten in maltesischen Gewässern gerettet.

Hauptroute verlagert sich

Bis vor kurzem war der Großteil der Migranten mit dem Ziel EU über die Ägäis nach Griechenland gekommen, um von dort aus nach Mittel- und Nordeuropa weiterzureisen. Inzwischen haben sich allerdings die Wege verlagert: Die alte Hauptverbindungslinie, die sogenannte Balkanroute, wurde im März geschlossen, und die Europäische Union unterzeichnete den Flüchtlingspakt mit der Türkei, wonach Ankara viele Migranten aus Griechenland zurücknehmen soll.

Wie Hilfsorganisationen bestätigen, ist der Seeweg von Libyen über das Mittelmeer nach Italien die neue Hauptroute. Vor allem bei gutem Wetter wagen zahlreiche Flüchtlinge die Überfahrt. Doch die ist lebensgefährlich, nicht zuletzt wegen der oft ungeeigneten Boote, die skrupellose Schleuser auf die Reise schicken.

EU erweitert Libyen-Mandat

Am Montag hatten die EU-Außenminister in Brüssel einen Ausbau und eine Verlängerung der Libyen-Hilfe um ein Jahr beschlossen. Das bisherige Mandat läuft bis Ende Juli. Künftig sollen EU-Soldaten auch Unterstützung beim Wiederaufbau einer libyschen Küstenwache und Marine leisten. Die dortigen Sicherheitskräfte sollen vor allem in die Lage versetzt werden, Schleuserkriminalität zu bekämpfen.

jj/se (dpa, afp, rtr)