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Finnen demonstrieren gegen Rechts

25. September 2016

Unter dem Motto "Es reicht" sind Tausende Menschen in Finnland gegen Rassismus und rechte Gewalt auf die Straße gegangen. Vor einer Woche war ein Mann in Helsinki nach einer Auseinandersetzung mit Neonazis gestorben.

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Finnland: Proteste gegen Rassismus
Bild: Reuters/A. Cser

Allein in der Hauptstadt Helsinki beteiligten sich nach Schätzungen der Polizei rund 15.000 Frauen und Männer an der Demonstration. Auf dem Senatsplatz gedachte die Menge eines jungen Mannes, der nach einer Auseinandersetzung mit Neo-Nazis in Helsinki am 16. September an den Folgen seiner Verletzungen gestorben war.

Der 28-jährige Jimi Karttunen hatte bei einer Kundgebung gegen Einwanderer vor den rechtsextremen Demonstranten ausgespuckt und war daraufhin von einem führenden Mitglied der militanten "Finnischen Widerstandsbewegung" angegriffen worden. Der Neonazi trat Karttunen mit aller Macht gegen die Brust, dieser stürzte und schlug mit seinem Kopf auf dem Boden auf. Eine Woche später starb er an Gehirnblutung. Die Tat löste Entsetzen im ganzen Land aus. Der mutmaßliche Täter kam wegen Körperverletzung und schwerer fahrlässiger Tötung in Untersuchungshaft. Er weist jegliche Verantwortung für Karttunens Tod von sich.

Demonstranten im Zentrum Helsinkis
Demonstranten im Zentrum Helsinkis Bild: picture-alliance/dpa/R.Rekomaa

Ministerpräsident Juha Sipilä beteiligte sich in der zentralfinnischen Stadt Kuopio an einem Protestmarsch. Die Mehrheit der Finnen sei über die Zunahme des "gewaltsamen Extremismus" besorgt, sagte Sipilä dem Rundfunksender YLE und kündigte baldige Maßnahmen seiner Regierung gegen das Problem an. Auch in den Städten Tampere, Joensuu und Jyväskylä gingen Menschen gegen Rassismus und Gewalt auf die Straße. In Helsinki  gab es mehrere kleinere Gegendemonstrationen von Rechtsextremisten. Die Polizei verhinderte durch ein Großaufgebot gewaltsame Zusammenstöße.

wl/se (dpa, afp)