1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Brandsatz auf das Kanzleramt geschleudert

9. Juli 2015

Ist es die Tat eines Rechtsextremen oder eines Wirrkopfs? Ein 48-Jähriger klettert über den Zaun der Regierungszentrale und wirft einen Molotowcocktail. Dann türmt er mit dem Fahrrad. Kurz darauf wird er festgenommen.

https://p.dw.com/p/1Fvoe
Kanzleramt (dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/M. Vennemann

In Berlin hat die Polizei einen Verdächtigen in Gewahrsam genommen, dem sie vorwirft, in der Nacht zum Donnerstag einen Brandsatz gegen das Bundeskanzleramt geschleudert zu haben. Sicherheitskräfte fassten den 48-Jährigen noch in der Nähe des Tatorts.

Rechte Gruppierung der Drahtzieher?

Wie weiter bekannt wurde, stellten Ermittler sowohl am Regierungsgebäude als auch in der Wohnung des mutmaßlichen Täters Flugblätter der als rechtsextrem eingestuften Gruppierung "Deutsche Widerstandsbewegung" sicher. Im Rucksack des Verdächtigen seien weitere Beweismittel gefunden worden, hieß es.

Nach Angaben der Polizei sind seit vergangenem August bereits neun Mal Brandsätze gegen Gebäude im Regierungsviertel geschleudert worden. Die "Deutsche Widerstandsbewegung" hatte sich auch zu dem Angriff vom Mai auf Schloss Bellevue, dem Amtssitz des Bundespräsidenten, bekannt. Am Pfingstsonntag war ein Brandsatz am Zaun vor dem Schloss in Flammen aufgegangen. Ein 50-Jähriger wurde festgenommen und kurze Zeit später wieder freigelassen. Ähnliche Angriffe mit Molotowcocktails gab es beispielsweise auch auf die CDU-Parteizentrale und auf das Reichstagsgebäude sowie das Paul-Löbe-Haus des Bundestags.

se/SC (dpa,afp)