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Die mit dem Embargo tanzen

20. August 2010

Die mit dem Embargo tanzen: Erstmals seit 50 Jahren reist Amerikas bekanntestes Ballett nach Kuba, Kubas Primaballerina war soeben in den USA. In der Kultur scheint möglich, womit sich die Politik noch schwer tut.

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Aüfführung des American Ballet Theater am 19. Juni 2010 in New York (Foto: AP)
Im November in Havanna: Das American Ballet TheaterBild: AP

Es soll eine Geste des guten Willens sein: Im kommenden Herbst will die renommierte New Yorker Ballett-Truppe "American Ballett Theater" erstmals seit einem halben Jahrhundert nach Kuba reisen. Es seien mehrere Auftritte beim Ballettfestival in Havanna Anfang November geplant, teilte die Gruppe am Mittwoch (18.08.2010) in New York mit. Zuletzt war das "American Ballett Theater" im Jahr 1960 in Kuba aufgetreten. Danach waren die Kontakte zwischen beiden Staaten wegen des US-Embargos weitgehend zum Erliegen gekommen.

(Foto: AP)
Tanzend "Brücken bauen": ABT-Chefin Moore am Mittwoch in New YorkBild: AP

"Wir glauben an die Kraft der Kunst, Menschen zusammenzuführen", erklärte die Ballettdirektorin Rachel Moore gegenüber Nachrichtenagenturen. Die Reise nach Kuba

solle eine Brücke bauen zwischen Künstlern beider Länder. Zugleich ist die geplante Kuba-Reise ein Echo auf den jüngsten USA-Besuch der kubanischen Primaballerina Alicia Alonso. Die 90-Jährige, die ihre Karriere beim "American Ballett Theater" begann, wurde im Juni in New Yorks Metropolitan-Oper für ihr Lebenswerk geehrt. Alonso führt das kubanische National-Ballett an, eine Kompanie, die weltweit hohes Renommee genießt.

US-Regierung stellt Reiseerleichterungen in Aussicht

Laut "New York Times" sollen Studienaufenthalte und Besuche von religiösen und kulturellen Gruppen im kommunistischen Kuba leichter werden. Ziel seien verstärkte Kontakte von "Mensch zu Mensch", heißt es unter Berufung auf Washingtoner Regierungsbeamte. Die Zeitung spricht von einer "bedeutenden" politischen Kursänderung. Das seit Jahrzehnten bestehende Wirtschaftsembargo gegen das Regime in Havanna soll gleichwohl beibehalten werden.

Autor: Sven Töniges (AP, dpa)

Redaktion: Oliver Pieper