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Friedensbemühungen überschattet

19. Juni 2013

Kurz nach der Eröffnung einer Vertretung in Katar und ihrer Erklärung zur Dialogbereitschaft haben die islamistischen Aufständischen in Afghanistan einen Militärstützpunkt angegriffen. Vier US-Soldaten wurden getötet.

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Das Gebäude der Taliban in Doha (Bild: REUTERS)
Taliban eröffnen Büro in Doha QatarBild: Reuters

Ziel der Taliban war der Luftwaffenstützpunkt Bagram nördlich der afghanischen Hauptstadt Kabul. Vier US-Soldaten wurden getötet und sechs verletzt, als das größte US-Feldlager am Hindukusch mit Raketen und Mörsergranaten beschossen wurde, wie ein Vertreter des Pentagon in Washington mitteilte. Später bekannte sich die Taliban-Miliz zu dem Vorfall.

Mohammed Sohail Shaheen vom neuen Taliban-Verbindungsbüro in Katars Hauptstadt Doha sagte dem arabischen Sender Al-Dschasira, trotz der bevorstehenden Gespräche mit den USA im Golf-Emirat Katar wolle man die Angriffe und Anschläge in Afghanistan fortsetzen. Die Angriffe würden parallel zu den Friedensgesprächen weitergehen.

Afghanistan nimmt Sicherheit in eigene Hände

Die Taliban, die bis Ende 2001 in Afghanistan herrschten und seitdem einen Guerillakrieg mit den NATO-Truppen führen, hatten am Dienstag ein Verbindungsbüro in Doha (Artikelbild) eröffnet. Das Weiße Haus kündigte anschließend Gespräche über eine Friedenslösung mit den Taliban-Vertretern an.

Sie sollten schon in wenigen Tagen in Doha stattfinden, hieß es in Washiongton. Der Sondergesandte für Afghanistan und Pakistan, James Dobbins, sei bereits auf dem Weg dorthin. Bedingung sei aber, dass die muslimischen Extremisten ihre Verbindung zum Terrornetzwerk Al-Kaida aufgäben und auf Gewalt verzichteten.

Nach der Ankündigung der Friedensgesprächen setzte der afghanische Präsident Präsident Hamid Karsai Verhandlungen über die weitere Zusammenarbeit mit den USA nach dem Abzug der Truppen aus. Grund seien "Widersprüche zwischen den Taten und den Aussagen der Vereinigten Staaten von Amerika hinsichtlich des Friedensprozesses", teilte das Büro des Nationalen Sicherheitsberaters in Kabul mit.

uh/sti (dpa,afp)