1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Tabakkonzerne sehen das Ende kommen

30. November 2016

Das Rauchen verschwindet immer mehr aus dem öffentlichen Raum. Nicht ganz zu unrecht, wie auch die Tabakkonzerne einsehen müssen. Ein Branchenriese will nun helfen, das Ende der Zigarette zu beschleunigen.

https://p.dw.com/p/2TXMR
USA Marlboro Mann
Bild: picture alliance/AP Images

Andre Calantzopoulos will gemeinsam mit Regierungen daran arbeiten, dass die konventionelle Zigarette irgendwann "ausläuft". "Ich hoffe diese Zeit wird bald kommen", sagte er dem Sender BBC. Calantzopoulos arbeitet nicht für eine Gesundheitsorganisation. Er ist Chef des internationalen Tabakkonzerns Philip Morris, zu dem unter anderem die Marke Marlboro gehört.

Rauchen ist ungesund und macht abhängig, das gibt auch Calantzopoulos zu. Über kurz oder lang würden sich alternative Formen des Tabakrauchens durchsetzen. Dann könnten die Produzenten eine Auslaufperiode für klassische Zigaretten ins Auge fassen.

USA Philip Morris denkt über Ende der konventionellen Zigarette nach Andre Calantzopoulos
Andre Calantzopoulos, Chef von Philip Morris, denkt über das Ende der Zigarette nach Bild: Getty Images/AFP/J. Directo

Frankreich verabschiedet sich von der "Gauloises"

Vor einem Tag erst hatte das französische Tabakunternehmen Seita angekündigt, im kommenden Jahr seine letzte große Zigarettenfabrik in Frankreich zu schließen. Bislang werden dort unter anderem Päckchen der Traditionsmarke "Gauloises" hergestellt. Angesichts des weltweit sinkenden Zigarettenkonsums setzen Tabakproduzenten immer stärker auf Ersatzprodukte wie etwa E-Zigaretten, bei denen nicht Tabak verbrannt, sondern eine aromatisierte Flüssigkeit verdampft wird.

USA Philip Morris denkt über Ende der konventionellen Zigarette nach
E-Zigaretten werden immer beliebterBild: picture alliance/dpa/F. Zahn

Auf dem Markt sind mancherorts auch sogenannte Iqos- oder Hybridzigaretten. Dabei wird der Tabak in einem elektronischen Halter nur noch erhitzt. Philip Morris geht davon aus, dass dies deutlich weniger schädlich ist als traditionelle Zigaretten. Iqos-Zigaretten werden etwa in Deutschland, Japan, Italien, der Schweiz und neuerdings auch in Großbritannien vertrieben.

Gefahr für die Jüngeren

Rauchen erhöht gerade bei jüngeren Menschen massiv das Risiko eines Herzinfarkts: Bei Rauchern unter 50 Jahren sei die Gefahr eines Infarkts acht Mal höher als bei Nichtrauchern, heißt es in einer Studie britischer Wissenschaftler, die gerade im Fachblatt "Heart" veröffentlicht wurde. Mit zunehmenden Alter wird der Unterschied zwischen Rauchern und Nichtrauchern dann kleiner: Bei Rauchern zwischen 50 und 65 Jahren ist das Risiko fünf Mal höher als bei Nichtrauchern, bei Rauchern über 65 Jahre drei Mal.

rb/myk (afp, dpa, rtr)