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T-Mobile US langt kräftig zu

14. April 2017

Bei der zukunftsweisenden Versteigerung von Mobilfunk-Frequenzen in den USA hat sich die amerikanische Telekom-Tochter fast die Hälfte des Kuchens gesichert - für nahezu acht Milliarden Dollar.

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Filiale von T-Mobile in New York
Bild: picture-alliance/dpa/EPA/J. Lane

Die Telekom-Tochter T-Mobile US räumt beim Wettbieten um Mobilfunkfrequenzen in den Vereinigten Staaten ab: Das Unternehmen habe für 7,99 Milliarden Dollar 45 Prozent der angebotenen Frequenzen ersteigert, teilte T-Mobile-Chef John Legere mit. "Wir haben mehr Spektrum gewonnen als jedes andere Unternehmen", sagte Legere. Man könne nun das eigene LTE-Netz "in jeder Ecke des Landes" ausbauen. Dadurch entstehe ein "echter Wettbewerb".

John Legere
Ist zufrieden: John Legere, Chef von T-Mobile USBild: picture-alliance/AP Photo/B. Tesfaye

Unter den Hammer kam das begehrte Frequenzspektrum um die Wellenlänge von 600 Megahertz (MHz), das unter anderem hohe Reichweiten für die Versorgung mit mobilem Internet bietet. T-Mobile US ist bisher bei niedrigen Frequenzen nach Ansicht von Analysten im Vergleich zur Konkurrenz etwas schwach ausgestattet.

Milliarden aus Bonn

Die komplexe Auktion lief schon seit Monaten. Mobilfunker müssen Lizenzen kaufen, um auf bestimmten Funkfrequenzen senden zu dürfen. Die Bandbreite ist begrenzt, die Lizenzen daher entsprechend teuer. Der Bonner Mutterkonzern Deutsche Telekom griff seiner US-Tochter für die Versteigerung mit Milliarden unter die Arme.

Weitere erfolgreiche Bieter sind der Satelliten-Fernsehbetreiber Dish mit 6,2 Milliarden Dollar sowie der Kabelkonzern Comcast, der 1,7 Milliarden Dollar springen lässt. Die beiden größten Mobilfunker der USA hielten sich überraschend zurück: AT&T kaufte lediglich für 900 Millionen Dollar ein, Verizon gab gar nichts aus. Ihre Zurückhaltung ist einer der Gründe, warum die Gebote auf der Auktion nicht - wie vorher eigentlich erwartet - noch deutlich höher in den Himmel schossen.

Im Jahr 2016 blieb T-Mobile US die größte Wachstumslokomotive der Telekom. Das amerikanische Unternehmen steigerte dank gut acht Millionen neuer Kunden den Jahresumsatz um 17 Prozent auf knapp 34 Milliarden Euro. Damit kam fast jeder zweite Euro des Telekom-Gesamtumsatzes von der anderen Seite des Atlantiks. An der Börse ist T-Mobile US 53 Milliarden Dollar wert - zwei Drittel der Aktien gehören der Telekom.

wa/qu (rtr, afp, dpa)