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Politik

Tödlicher Angriff auf schiitische Pilger

11. Oktober 2016

Als hätte Afghanistan nicht genug Probleme, deutet sich ein neuer Religionskampf an: Am Vorabend des schiitischen Aschura-Festes wurde ein islamisches Heiligtum in Kabul überfallen. Mindestens 14 Menschen sind tot.

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Afghanistan Karte Sakhi Schrein in Kabul
Der Sakhi Schrein in KabulBild: Getty Images/AFP/M. Kiran

Noch haben sich die Hintermänner des Attentäters nicht zu erkennen gegeben. Der bewaffnete Angreifer hatte sich mit einer Uniform getarnt und dann den schiitischen Schrein (im Archivbild oben) überfallen. Dort eröffnete er sofort das Feuer auf die Betenden, bevor er selbst von Sicherheitskräften erschossen wurde.

Ein Regierungssprecher berichtete von 36 Verletzten. Wegen des bevorstehenden Aschura-Feiertages war der größte Schrein der Hauptstadt im Viertel Kart-e Sakhi gut besucht. Unter den Toten ist auch ein Kind.

Bisher gab es in Afghanistan relativ wenige Probleme zwischen den religiösen Gruppen. Hinter dem Anschlag könnte die relativ kleine Gruppe von Kämpfern der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) stecken, die versucht, Spannungen zwischen sunnitischen und schiitischen Muslimen zu schüren. Bislang hat sich aber keine extremistische Gruppe zu der Tat bekannt.

An diesem Mittwoch wird in Afghanistan Aschura gefeiert, einer der höchsten Feiertage besonders für Schiiten. Sie gedenken dabei des Martyriums von Imam Hussein, einem Enkel des Propheten Mohammed, der im Jahr 680 in der Schlacht von Kerbela im heutigen Irak von dem sunnitischen Kalifen Jasid getötet worden war.

rb/ww (afp, ap, dpa, rtr)