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Präsidentenwahl in der Türkei

10. August 2014

Schicksalstag für die Türkei - und für Erdogan: Der konservative Ministerpräsident hofft, zum Präsidenten des Landes aufzusteigen.

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Erdogan beim Verlassen der Wahlkabine (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

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In der Türkei wird heute ein neuer Präsident gewählt. Es ist das erste Mal, dass die Bürger das Staatsoberhaupt direkt bestimmen dürfen. Favorit ist der amtierende Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan. In Umfragen liegt der Vorsitzende der islamisch-konservativen AKP deutlich vorne. Es gilt als nicht ausgeschlossen, dass der 60-Jährige bereits im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit bekommt.

Erdogan-Kritiker fürchten, dass er im Falle eines Wahlsieges seine Macht weiter ausbauen könnte. Sie werfen ihm vor, in seiner zehnjährigen Amtszeit als Regierungschef die demokratischen Rechte und die Meinungsfreiheit eingeschränkt zu haben. Die Proteste im Gezi-Park in Istanbul im vergangenen Jahr galten ihm. Außerdem ist Erdogan für seinen aggressiven Politikstil berüchtigt. Seine Anhänger halten ihm unter anderem den wirtschaftlichen Aufschwung zugute, den die Türkei in den vergangenen Jahren erlebt hat.

Geringe Beteiligung bei Auslandstürken

Als deutlich weniger aussichtsreich gilt der frühere Generalsekretär der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC), Ekmeleddin Ihsanoglu. Ihn haben die beiden größten Oppositionsparteien CHP und MHP für das Amt des Staatsoberhauptes nominiert. Als dritter Kandidat tritt der 41-jährige Kurde Selahattin Demirtas von der pro-kurdischen Partei HDP an.

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Insgesamt knapp 53 Millionen Wahlberechtigte können ihre Stimme abgeben. Zum ersten Mal konnten auch 2,8 Millionen wahlberechtigte Auslandstürken wählen, davon 1,4 Millionen in Deutschland. Deren Wahlbeteiligung lag allerdings nur bei 8,3 Prozent. Wenn im ersten Durchgang kein Kandidat die absolute Mehrheit erzielt, kommt es am 24. August zu einer Stichwahl. Die Wahllokale öffneten um 08.00 Uhr Ortszeit (07.00 Uhr MESZ) und schließen um 17.00 Uhr (16.00 Uhr MESZ). Mit ersten Ergebnissen wird am Abend gerechnet.

det/fab (afp, dpa, rtr)