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Politik

Türkei und Israel tauschen Botschafter aus

16. November 2016

Sechs Jahre währte die diplomatische Eiszeit der beiden Staaten nach dem Zwischenfall um das Gazahilfe-Schiff "Mavi Marmara". Nach Entschuldigung und Opfer-Entschädigung durch Israel wurde nun der Neustart möglich.

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Die Flaggen Israels und der Türkei nahe der türkischen Botschaft in Tel Aviv (Foto: Reuters/B. Ratner)
Die Flaggen Israels und der Türkei nahe der türkischen Botschaft in Tel AvivBild: Reuters/B. Ratner

Nach der Versöhnung mit Israel schickt die Türkei wieder einen Botschafter nach Tel Aviv. Der ehemalige außenpolitische Berater der türkischen Regierung, Kemal Ökem, werde das Amt übernehmen, teilte Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan in Ankara mit. Bereits am Dienstag hatte Israel die Ernennung von Eitan Naeh zum Botschafter in Ankara bekanntgegeben.

Beide Staaten hatten im Sommer eine sechsjährige diplomatische Krise beigelegt. Im Mai 2010 war es zwischen Tel Aviv und Ankara zum Zerwürfnis gekommen. Israelische Sicherheitskräfte hatten damals das türkische Schiff "Mavi Marmara" gestürmt, das trotz der israelischen Blockade des Gazastreifens Hilfsgüter zu der notleidenden Bevölkerung in dem palästinensischen Küstenstreifen bringen wollte. Bei dem Einsatz wurden zehn Türken getötet.

Das Gaza-Solidaritätsschiff "Mavi Marmara" im August 2010 im Hafen von Hatay in der Türkei  (Foto: picture-alliance/dpa/V. Gurgah)
Stein des Anstoßes: Das Gaza-Solidaritätsschiff "Mavi Marmara" im August 2010 im Hafen von Hatay in der Türkei Bild: picture-alliance/dpa/V. Gurgah

Beide Länder froren in der Folge ihre militärische Zusammenarbeit ein und zogen ihre Botschafter aus dem jeweils anderen Land ab. Erst im Juni dieses Jahres einigten sich beide Seiten auf die Normalisierung ihrer Beziehungen. Die Vereinbarung wurde durch eine israelische Entschuldigung für die Erstürmung sowie eine Entschädigungszahlung von 20 Millionen Dollar (18,8 Millionen Euro) für die Familien der getöteten Türken ermöglicht.

sti/as (afp, dpa)