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Syrien entzweit - und eint

10. Juni 2014

Erstmals ist Irans Präsident Rohani zum Staatsbesuch in der Türkei. Es geht nicht nur um die Wirtschaftsbeziehungen. Der Syrien-Konflikt bestimmte die Gespräche: Trotz Differenzen wollen beide Länder zusammenarbeiten.

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Türkeis Präsident Gül mit Irans Präsidenten Rohani (Foto: Adem Altan/AFP/Getty Images)
Bild: Adem Altan/AFP/Getty Images

"Der Iran und die Türkei, die beiden wichtigen Staaten der Region, sind entschlossen, gegen Extremismus und Terrorismus zu kämpfen", sagte der iranische Präsident Hassan Rohani (Artikelbild rechts) bei einer Pressekonferenz mit seinem türkischen Kollegen Abdullah Gül in Ankara. "Der Kampf gegen den Terrorismus ist eine Pflicht aller Länder", sagte Rohani. Die wichtigsten Ziele seien ein Ende des Blutvergießens in Syrien, die "Entfernung" ausländischer Terroristen aus dem Land und die Möglichkeit, "das syrische Volk über seine Zukunft entscheiden" zu lassen.

Rohani hat erstmals seit seinem Amtsantritt im vergangenen Jahr die Türkei besucht. Die Nachbarn hatten sich 2012 wegen unterschiedlicher Haltungen zum syrischen Bürgerkrieg zerstritten. Der Iran ist ein enger Verbündeter Syriens, Rohani hatte Syriens Staatschef Baschar al-Assad zu dessen Wiederwahl bei der Präsidentschaftswahl in der vergangenen Woche gratuliert. Die Türkei bezeichnete die Abstimmung im Nachbarland hingegen als "ungültig".

Türkei auf Versöhnungskurs

Gül lobte dennoch die Öffnung des Iran seit Rohanis Amtsantritt im vergangenen Jahr. Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan, der Rohani ebenfalls empfing, sagte, die Beziehungen zwischen Ankara und Teheran hätten sich seither verbessert.

Die beiden Länder konkurrieren um Einfluss im Nahen Osten. Sie eint jedoch die Sorge angesichts der Zunahme von Konflikten in der Region. Außerdem streben sie engere wirtschaftliche Beziehungen an. Rohani wurde bei seinem Türkei-Besuch von einer großen Wirtschaftsdelegation begleitet. Auch für türkische Unternehmen ist der Iran mit seinem 76 Millionen Einwohnern ein wichtiger Markt.

Ein zentrales Thema bei dem Gespräch zwischen Gül und Rohani waren ebenfalls die iranischen Erdöl- und Erdgaslieferungen in die Türkei. Das Land hängt stark von iranischem Erdöl ab und war gegen die vom Westen verhängten Sanktionen gegen den Iran. Rohani wird noch bis Dienstag in der Türkei bleiben und vor allem über Handelsfragen sprechen.

nis/kle (afp, dpa, rtr)