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Türkei liefert deutschen Salafisten aus

14. Juli 2012

Am Frankfurter Flughafen ist ein lange gesuchter Islamist verhaftet worden. Er soll junge Islamisten für den Heiligen Krieg in Afghanistan und Anschläge in Deutschland rekrutiert haben.

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Flughafen Frankfurt (Foto: rtr)
Flughafen FrankfurtBild: Reuters

Einer der führenden deutschen Salafisten ist von der Türkei an Deutschland ausgeliefert worden. Der Islamist Peter B. sei bei seiner Ankunft am Dienstag auf dem Frankfurter Flughafen festgenommen worden, sagte sein Anwalt Carsten Rubarth dem Nachrichtenmagazin "Focus" laut Vorabmeldung vom Samstag.

Rekruten für Afghanistan

Die Staatsanwaltschaft Stuttgart bestätigte den Bericht. Sie wirft B. die Bildung einer kriminellen Vereinigung vor. Er soll junge Islamisten für den Dschihad, den Heiligen Krieg, in Afghanistan rekrutiert haben. Laut "Focus" ist er vor drei Jahren untergetaucht.

Unter denen, die B. angeworben hat, soll Daniel Schneider sein, ein inzwischen inhaftiertes Mitglied der Sauerland-Gruppe, sowie Eric Breininger, der 2010 durch pakistanische Truppen getötet wurde.

Extremistische Muslime

Die Salafisten hatten in den vergangenen Monaten durch das Verteilen von Koran-Ausgaben in deutschen Fußgängerzonen für Aufsehen gesorgt. In Deutschland sollen ihnen nach Schätzungen etwa 4000 Menschen angehören, nicht alle davon sind aktiv gewaltbereit.

Die Salafisten sind eine ultrakonservative Strömung des Islam, sie befürworten einen Gottesstaat, in dem das islamische Rechtssystem, die Scharia, gilt. Im Juni hatte die Polizei Razzien bei Salafisten durchgeführt. Zugleich verbot Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) einen salafistischen Verein aus Solingen.

det/kle (afp, dapd, dpa, kna)