1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Türkei: Deutlich weniger Touristen

30. März 2016

Die angespannt Sicherheitslage setzt dem Tourismussektor zu: Mit 10,32 Prozent weniger Gästen als im Vorjahresmonat erlebt die Türkei gerade den größten Einbruch der Besucherzahlen seit zehn Jahren.

https://p.dw.com/p/1IM3n
Türkei Istanbul Altstadt Sultanahmet Hagia Sophia Moschee
Bild: Getty Images/D. Cannon

Die Auswirkungen der Anschlagserie zu Beginn des Jahres machen sich deutlich bemerkbar, ebenso das schwierige Verhältnis der Türkei zu Russland. Wie das Tourismusministerium am Dienstag mitteilte, kamen 51,5 Prozent weniger russische Gäste als im Jahr zuvor. Das Verhältnis der beiden Länder ist seit dem Abschuss eines russischen Kampfjets durch die türkische Armee im November stark belastet.

Die Sicherheitslage in der Türkei hatte sich zuletzt verschlechtert. Im Januar wurden bei einem Selbstmordanschlag in Istanbul zwölf Deutsche getötet. Mitte Februar starben bei einem Anschlag in Ankara 30 Menschen, Mitte März kamen ebenfalls in Ankara bei einem Attentat 35 Menschen ums Leben. Am Wochenende vor Ostern wurden bei einem Selbstmordattentat in einer beliebten Einkaufsstraße Istanbuls vier Menschen getötet und 39 weitere verletzt.

Der Rückgang der Besucherzahlen dürfte sich fortsetzen. So verschärfte Israel am Montag seine Reisewarnung und forderte die Landsleute auf, die Türkei so rasch wie möglich zu verlassen.

Volkswirtschaftler gehen davon aus, dass der Umsatz im Tourismus, einem der größten Wirtschaftszweige des Landes, dieses Jahr um ein Viertel zurückgehen könnte. Damit entgingen dem Land Einnahmen in Höhe von umgerechnet rund sieben Milliarden Euro.

Die türkische Regierung bemüht sich, vor der wichtigen Sommersaison die Folgen für die Tourismusindustrie einzudämmen. Die Branche trägt einen beachtlichen Teil zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) des Landes bei. Im Februar kündigte Ministerpräsident Ahmet Davutoglu ein mehrere Millionen Euro schweres Hilfsprogramm für den Sektor an.

at/ks (dpa, reuters)