1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Türkei bestellt EU-Spitzendiplomaten ein

19. Mai 2016

In den ohnehin angespannten Beziehungen zwischen EU und Türkei gibt es weiteren Streit. Ankara zitierte den deutschen EU-Gesandten Haber ins Außenministerium, wegen angeblich abfälliger Bemerkungen zum Flüchtlingsdeal.

https://p.dw.com/p/1IqF7
Hansjoerg Haber (Foto: picture-alliance/ZB/M. Tödt)
Hansjoerg Haber ist ein erfahrener Diplomat - hier während seiner Zeit in Ägypten 2014Bild: picture-alliance/ZB/M. Tödt

"Wir haben ein Sprichwort: Beginnen wie ein Türke und beenden wie ein Deutscher." Doch bei den Verhandlungen über die Visa-Erleichterung für Türken verhalte es sich nun umgekehrt. Das soll der Leiter der EU-Delegation in Ankara, Hansjoerg Haber, gegenüber Reportern bereits in der vergangenen Woche gesagt haben, berichtet die regierungsnahe türkische Zeitung "Hürriyet". Eine Bestätigung der Äußerung durch die EU-Delegation gibt es nicht.

"Empörung" über Habers Bemerkung

Aus diplomatischen Kreisen hieß es nun, dass Haber am Dienstag in das türkische Außenministerium einbestellt worden sei. Dort sei ihm gesagt worden, seine Äußerung habe "Empörung" ausgelöst und würde ausdrücklich von der türkischen Regierung verurteilt. Details über den Termin sind allerdings nicht bekannt.

Ankara und die EU streiten derzeit vor allem über die im Flüchtlingsdeal vereinbarte Visafreiheit für türkische Bürger. Diese hatte die EU eigentlich ab Juli zugesagt – wenn die Türkei bis dahin 72 zuvor festgelegte Bedingungen erfüllt. Derzeit ist unklar, ob Ankara dem nachkommt. Vor allem über die von der EU geforderte Reform des türkischen Anti-Terror-Gesetzes wird gestritten. Die türkische Regierung hat mehrfach gedroht, den Flüchtlingspakt aufzukündigen, sollte Brüssel keine Visafreiheit gewähren.

fab/SC (afp, rtre)