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Politik

Syrische Rebellen befreien Dabik vom IS

16. Oktober 2016

Mit türkischer Unterstützung haben syrische Rebellen Dabik zurückerorbert. Der Ort hat für Muslime eine große symbolische Bedeutung. Türkeis Präsident Erdogan will anschließend eine sichere Zone in Nordsyrien schaffen.

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Drei Männer mit Maschinengewehren feuern über einen Sand- und Schutthügel hinweg in Richtung ihrer Gegner. Ein Mann sucht Deckung. (Foto: Getty Images/AFP/N. Al-Kathib)
Bild: Getty Images/AFP/N. Al-Kathib

Die Stadt Dabik in Nordsyrien ist von der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) befreit worden. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete, die Dschihadisten hätten sich aus dem für sie bedeutenden Dabik zurückgezogen. Die Türkei beteiligte sich den Menschenrechtlern zufolge mit Panzern und Kampfjets an der Offensive gegen den IS. Die in Großbritannien ansässige Beobachtungsstelle berichtete unter Berufung auf syrische Aktivisten, dass mehr als 1200 IS-Kämpfer an der "Verteidigung Dabiks" beteiligt gewesen seien.

Kämpfer der Freien Syrischen Armee versammeln sich, um die nordsyrische Stadt Dabik von Kämpfern der Terrormiliz IS zu befreien. (Foto: picture-alliance/abaca/M. Osman)
Syrische Rebellen erobern Dabik vom IS zurück Bild: picture-alliance/abaca/M. Osman

Dabik liegt nördlich von Aleppo unweit der türkischen Grenze. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan sagte, in Nordsyrien solle nun eine 5000 Quadratkilometer große "sichere Zone" geschaffen werden. Die Ortschaft im Norden des Bürgerkriegslandes ist von hoher symbolischer Bedeutung, da dort laut einer islamischen Überlieferung zum Ende aller Zeiten eine wichtige Schlacht zwischen den Muslimen und ihren Gegnern stattfinden wird. Auch eine IS-Propagandazeitschrift ist nach Dabik benannt.

Keine Erfolge in Syrien-Gesprächen

US-Außenminister Kerry berät in London mit europäischen Außenministern über die Lage in Syrien. Zuvor waren im schweizerischen Lausanne Gespräche der USA und Russlands mit anderen Staaten aus der Nahost-Region ohne konkrete Einigung auf eine Waffenruhe zu Ende gegangen. An dem Treffen in der Schweiz nahmen neben Kerry und Lawrow auch die Außenminister aus dem Iran, dem Irak, Saudi-Arabien, der Türkei, Katar, Jordanien und Ägypten teil. Die Großmächte seien sich einig, dass die Angriffe gegen die Al-Nusra-Front und die Islamisten-Miliz IS fortgesetzt werden, sagte der russische Außenminister Sergei Lawrow. Einig seien sich die Gesprächsteilnehmer auch darin gewesen, dass nur die Syrer selbst über die Zukunft ihres Landes zu entscheiden hätten und Syrien ein ungeteilter, säkularer Staat bleiben solle. Trotz fehlender Ergebnisse sollen die Beratungen fortgesetzt werden.

Russland fordert Trennung zwischen Opposition und Terroristen

Russland forderte erneut eine klare Trennung der moderaten Opposition von Terrorgruppen wie Fatah-al-Scham, der früheren Al-Nusra-Front. Dies sei für einen erfolgreichen Waffenstillstand unerlässlich und nur so könnten Hilfslieferungen ermöglicht werden, erklärte das Außenministerium in Moskau.

Vor knapp einem Monat war eine Waffenruhe in dem Bürgerkriegsland gescheitert. Russland unterstützt in dem Konflikt den syrischen Machthaber Baschar al-Assad, der nach dem Ende der Waffenruhe im September einige militärische Erfolge erzielt hatte. Ein wichtiger Grund dafür ist die Unterstützung durch die russische Luftwaffe. Die Rebellen haben keine Kampfflugzeuge.Die von den USA geführte Koalition unterstützt moderate Rebellengruppen mit Luftangriffen den IS.

pab/fab (afp, dpa, rtr)