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Islamisten kämpfen gegen Islamisten

9. August 2015

Im Norden Syriens ist es zu Kämpfen zwischen der Terrormiliz IS und anderen islamistischen Gruppen gekommen. Die USA stationieren Kampfflugzeugen in der Türkei.

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Kämpfer des IS (Foto: Zumapress)
Bild: picture alliance/ZUMA Press/Medyan Dairieh

Bei einem Angriff der Extremistenorganisation "Islamischer Staat", IS, auf von rivalisierenden Islamisten gehaltende Dörfer in Nordsyrien sind nach Angaben von Aktivisten auf beiden Seiten mindestens 50 Kämpfer getötet worden. IS-Milizen hätten versucht, die vier Ortschaften im Norden der Provinz Aleppo zu erobern, berichtete die in Großbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte.

Bei den Gefechten seien mindestens zehn IS-Kämpfer und 37 gegnerische Islamisten ums Leben gekommen. 20 Milizionäre der IS-Gegner würden noch vemisst. Der Terrormiliz sei es gelungen, mindestens eines der Dörfer zu erobern, so die Beobachtungsstelle weiter. Die vier Orte liegen an einer Nachschublinie aus der Türkei zur Stadt Aleppo. In der Gegend ist unter anderem die mit dem Terrornetzwerk Al-Kaida verbundene islamistische Al-Nusra-Front aktiv.

DW-Karte: Der IS in Syrien und im Irak
Der IS in Syrien und im Irak

Die Beobachtungsstelle verfügt über ein dichtes Netz von Informanten in Syrien. Ihre Angaben können in dem Bürgerkriegsland von unabhängiger Seite in der Regel aber nicht überprüft werden.

Proteste gegen Verwandten Assads

In der Küstenstadt Latakia forderten mehr als tausend Menschen die Hinrichtung eines Verwandten von Präsident Baschar al-Assad. Der Mann soll einen Armeeoffizier im Streit erschossen haben.

Nach Informationen der Beobachtungsstelle und von Unterstützern des Präsidenten war Suleiman al-Assad erbost, dass der Offizier Hassan al-Schaich ihn auf einer Straße in Latakia mit dem Auto überholte. Kurze Zeit später habe Suleiman al-Assad, der Sohn eines Cousins des Präsidenten, Schaich erschossen. Anderen Angaben zufolge war es sein Leibwächter, der die Schüsse abgab.

Hochburg Assads

Die Provinz Latakia im Nordwesten Syriens ist eine der Hochburgen Assads. Proteste gegen das Regime sind dort selten. Allerdings wächst der Opposition zufolge der Unmut, weil Zehntausende Alawiten im Bürgerkrieg getötet wurden. Präsident Assad ist selbst Alawite.

Unterdessen haben die USA erstmals seit dem Beginn des Luftkrieges gegen die Dschihadistenmiliz IS Kampfflugzeuge auf den türkischen Luftwaffenstützpunkt Incirlik verlegt. Sechs F-16-Kampfjets seien in Incirlik stationiert worden, teilte die US-Vertretung bei der NATO mit. Washington und Ankara hatten im Juli ein Abkommen über die Nutzung von Incirlik durch die US-Armee geschlossen.

Die USA fliegen seit einem Jahr gemeinsam mit Verbündeten Luftangriffe auf IS-Stellungen im Irak und in Syrien. Der seit vier Jahren andauernde syrische Bürgerkrieg hatte den Aufstieg der extremistischen Miliz begünstigt, die mittlerweile große Gebiete in den beiden Nachbarländern kontrolliert.

wl/uh (rtr, dpa, afp)