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Suu Kyi nach Wahlsieg: "Ein Triumph des Volkes"

2. April 2012

Die Opposition in Birma jubelt. Nach ihrem Erfolg bei den Nachwahlen hoffen nun viele, dass sich die Lage in dem verarmten Land rasch bessert. Friedensnobelpreisträgerin Suu Kyi spricht bereits von einer neuen Ära.

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Aung San Suu Kyi nach der Wahl umrint von Anhängern (Foto: REUTERS)
Bild: Reuters

Nach ihrem Erfolg bei den Nachwahlen hofft Birmas Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi auf den Beginn einer neuen Ära für ihr Land. Die Abstimmung sei "ein Triumph des Volkes", sagte die Friedensnobelpreisträgerin vor tausenden Anhängern vor der Parteizentrale ihrer Nationalen Liga für Demokratie (NLD) in Rangun. "Wir hoffen, dass damit eine neue Ära beginnt, in der die Menschen aktiv an der Politik des Landes teilhaben."

Meilenstein für das Land

Die Oppositionspartei hat bei den Nachwahlen zum Parlament offenbar die kühnsten Erwartungen übertroffen. Nach Angaben eines Parteisprechers hat die NLD mindestens 43 der von ihr angestrebten 44 Mandate gewonnen. Auch der 44. Sitz gehe wahrscheinlich an die NLD, sagte der stellvertretende Parteichef Kyi Toe. Suu Kyi selbst gewann in ihrem Wahlkreis nach Parteiangaben mit 90 Prozent der Stimmen. Offizielle Ergebnisse der Wahlkommission werden erst in einigen Tagen erwartet.

Falls die Wahlkommission den Sieg der 66-jährigen Suu Kyi bestätigt, wäre das ein Meilenstein für das südostasiatische Land, das bis vor kurzem international noch völlig isoliert war. Birma war fast 50 Jahre eine Militärdiktatur, ehe die Junta im November 2010 unter strikten Auflagen wählen ließ. Die NLD boykottierte den umstrittenen Wahlgang. Suu Kyi wurde erst nach den Wahlen aus mehr als 15 Jahren Hausarrest entlassen. Die Nachwahlen wurden nötig, weil 48 Parlamentarier in Regierungsämter berufen wurden und ihre Mandate niederlegen mussten.

Nach der Wahl - Birma feiert San Suu Kyi

Die NLD bleibt trotz ihres Erfolgs eine verschwindend kleine Oppositionspartei. Den Großteil der 1160 Sitze in den beiden nationalen Parlamentskammern und den Regionalparlamenten kontrollieren weiter das Militär und die ihm nahestehende Partei USDP. Bei den Nachwahlen ging es lediglich um sieben Prozent aller Mandate. Die Abstimmung hat dennoch große Bedeutung für das Land. Sie könnte die Tür für mehr Demokratie und damit auch für eine Lockerung von Sanktionen eröffnen.

pg/sti (dpa, dapd, afp, rtr)