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Sudan: "UN-Truppen müssen schnell nach Darfur kommen"

1. März 2006

Sprecher der Sudanesischen Befreiungsbewegung (SPLA) im Interview mit DW-RADIO

https://p.dw.com/p/83Io

"Jeden Tag sterben Menschen, jeden Tag werden Lager in Brand gesetzt. Die Menschen in Darfur brauchen Schutz durch UN-Truppen. Das ist sehr dringend, die UN-Truppen müssen schnell nach Darfur kommen." Das forderte der Sprecher und außenpolitische Berater der Sudanesischen Befreiungsfront (SPLA), Brahim Ahmed Ibrahim, in einem Interview des Französischen Programms von DW-RADIO. Die Rebellengruppen in Darfur seien für eine Verhandlungslösung bereit, betonte Ibrahim, dessen SPLA an der Regierung in Khartum beteiligt ist. Im Gegensatz zur Mehrheit der Regierungsparteien in Khartum, die UN-Truppen im Land nicht dulden wollen, setzt sich Ibrahim für ein UN-Mandat ein. "Wir sind sehr einverstanden mit den Vorschlägen des amerikanischen Präsidenten", die schlecht ausgestatteten Truppen der Afrikanischen Union durch UN-Soldaten zu unterstützen, sagte Ibrahim in DW-RADIO. "Die 7000 Soldaten der Afrikanischen Union können die Menschen in Darfur nicht ausreichend schützen. Sie sind zu wenige und bringen nicht genügend Erfahrung mit."

Ethnische Vertreibungen und Auseinandersetzungen zwischen Rebellen und Regierungstruppen haben seit 2003 in der westsudanesischen Provinz Darfur rund 200.000 Tote gefordert und drei Millionen Flüchtlinge verursacht. Die Friedensverhandlungen für die Krisenregion werden zurzeit vor allem von Khartum blockiert. US-Präsident Bush und der EU-Beauftragte Pekka Haavisto haben sich deshalb für mehr internationalen Druck und eine Unterstützung der Soldaten der Afrikanischen Union durch die UN ausgesprochen.

1. März 2006
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