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Stuttgarter Fehlstart in der Königsklasse

16. September 2009

Wegen leichtsinniger Spielweise bringt sich der VfB Stuttgart selbst um den Lohn seiner Arbeit und muss gegen Glasgow Rangers mit einem Punkt zufrieden sein. Bayern und Wolfsburg starten mit Siegen.

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Spielszene Stuttgart-Glasgow (Foto: dpa)
Stuttgart machte gegen Glasgow den Sack nicht zuBild: AP

Der VfB Stuttgart hat bei seinem Start in die Champions League einen Sieg leichtfertig verschenkt. 1:1 trennte man sich vom schottischen Meister Glasgow Rangers. Trainer Markus Babbel konnte dabei überraschend doch auf seinen Kreativspieler Aleksandr Hleb zurückgreifen. Der Weißrusse hatte am vergangenen Samstag eine Muskelverhärtung im Gesäßbereich erlitten.

Tor für Stuttgart durch Pawel Pogrebnjak (Foto: AP)
Pogrebnjak brachte den VfB zunächst in FrontBild: AP

Nach den zuletzt etwas mutlosen Auftritten in der Bundesliga, wo der VfB nach fünf Spieltagen und nur einem Sieg lediglich Rang zwölf belegt, waren die Stuttgarter bemüht, schnell und direkt nach vorne zu spielen. Begünstigt durch einen Fehler der schottischen Abwehr ging der VfB in der 18. Minute durch Pawel Pogrebnjak in Führung. Der schottische Vizemeister kam seinerseits zunächst kaum gefährlich vor das Stuttgarter Tor. Nach dem Wechsel sahen die Stuttgarter Spieler dann keine Veranlassung mehr, sich mehr anzustrengen, als zwingend nötig – und wurden dafür bestraft: In der 77. Minute traf Madjid Bougherra für die Schotten. Dabei blieb es bis zum Schluss. Allerdings hatten die Schotten gute Chancen, sogar noch zu gewinnen. Einzig Torhüter Jens Lehmann und der Pfosten verhinderten eine Stuttgarter Niederlage.

Spielszene Aleksandr Hleb (Foto: dpa)
Voller Einsatz trotz Verletzung: Aleksandr HlebBild: AP

"Unsere Fehler sind bestraft worden", sagte ein enttäuschter Markus Babbel nach der Partie. Daraus müssen wir lernen. Wir sollten eine Mannschaft sein, die agiert und nicht nur reagiert. "Ich bin enttäuscht“, sagte auch Stuttgarts Manager Horst Heldt. "In diesem Spiel dürfen wir nicht unentschieden spielen." Fast schon mutlos wirkte Kapitän Thomas Hitzlsperger: "Wir waren in der zweiten Halbzeit sehr destruktiv. Das Gegentor kam zurecht." Einen Grund für die schlechte Leistung hatte aber auch er nicht. "Uns fehlt Selbstvertrauen und oft die entscheidende Intuition auf dem Platz. Im Moment ist das Fußballarbeit und das sieht nicht gut aus." Mit den verlorenen Punkten gegen Glasgow steht Stuttgart nun im zweiten Gruppenspiel beim rumänischen Meister Unirea Urziceni schon deutlich unter Zugzwang. Die Rumänen verloren das zweite Spiel der Gruppe G gegen den FC Sevilla mit 0:2.

Keine Tore beim Duell der Giganten in Mailand

Beim Schlagerspiel Inter Mailand gegen Titelverteidiger FC Barcelona in Gruppe F gab es ein torloses Unentschieden. Außerdem besiegte Dynamo Kiew Russlands Meister Rubin Kasan 3:1. In der Gruppe E gewann Olympique Lyon gegen den AC Florenz 1:0, der FC Liverpool schlug Debreceni VSC ebenfalls 1:0. Fast eine Überraschung hätte es in der Gruppe H gegeben: Champions-League-Debütant Standard Lüttich aus Belgien führte lange 2:0 gegen den ersatzgeschwächten Favoriten FC Arsenal, am Ende hieß es aber 3:2 für die Engländer. Außerdem gab es ein 1:0 für Olympiakos Piräus gegen den AZ Alkmaar.

Müller schießt Bayern an die Gruppen-Spitze

Bereits am Dienstagabend (15.09.2009) siegte Rekordmeister Bayern München 3:0 beim israelischen Meister Maccabi Haifa. Matchwinner war Thomas Müller. Der gerade erst 20 Jahre alt gewordene Stürmer traf wie zuletzt in der Bundesliga gegen Dortmund gleich doppelt. Erst in der 64. Minute hatte Daniel van Buyten die Bayern mit 1:0 in Führung gebracht. Die Treffer von Müller fielen erst kurz vor Schluss (85. + 88. Minute). "Das war natürlich ein Arbeitssieg. Aber im ersten Spiel waren nur die drei Punkte wichtig", sagte van Buyten. Doppel-Torschütze Müller gab sich ganz bescheiden. "Als das erste Ding drin war, waren wir froh. Meine zwei Tore waren nur noch zur Absicherung." Die zweite Partie der Gruppe A zwischen Juventus Turin und Girondins Bordeaux endete 1:1.

Dreierpack von Grafite

Jubel Grafite (Foto: dpa)
Mann des Tages: Der Brasilianer GrafiteBild: picture-alliance/ dpa

Ebenso erfolgreich wie die Bayern ist auch der VfL Wolfsburg in die Champions-League-Saison gestartet. Entscheidender und bester Mann des ersten Champions-League-Spiels der "Wölfe" war Stürmer Grafite, der beim 3:1-Sieg gegen ZSKA Moskau im Alleingang für alle drei Wolfsburger Tore sorgte. Trainer Armin Veh war überraschend offensiv in die Partie gestartet und hatte mit Dzeko, der zuletzt nur einmal in fünf Bundesliga-Partien getroffen hatte, mit Obafemi Martins und eben Grafite gleich drei Stürmer aufgeboten. Das zahlte sich am Ende aus, als Moskau durch den Anschlusstreffer noch mal heranzukommen drohte.

"Das war kein berauschendes Spiel, aber darum ging es auch gar nicht", sagte Trainer Veh. "Wir wollten kein Spektakel liefern, sondern defensiv gut stehen und gewinnen. Wir waren die bessere Mannschaft, haben sehr wenige Chancen zugelassen und verdient gewonnen." Der VfL legt also unter dem Strich einen ordentlichen Start hin, nach zuletzt drei Niederlagen in Folge in der Bundesliga. Im zweiten Spiel der Gruppe B unterlag Beskitas Istanbul dem Favoriten Manchester United mit 0:1. (az/of/jf/sn/sid/dpa)