1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Streit zwischen Guardiola und Barcelona

12. Juli 2013

Pep Guardiola sorgt beim FC Barcelona für Wirbel - nicht nur, weil er Thiago Alcantara nach München holen will. Auch die harsche Kritik an seinem alten Verein überrascht bei Barça viele.

https://p.dw.com/p/196r3
Trainer Pep Guardiola vom FC Bayern München auf dem Trainingsplatz, schaut kritisch (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Bayern Münchens neuer Trainer Pep Guardiola hat mit heftiger Kritik an seinem Ex-Klub FC Barcelona für Aufregung gesorgt. Guardiola hatte zum Abschluss des Trainingslagers des deutschen Rekordmeisters und Triple-Gewinners am Gardasee nicht nur seinen ausdrücklichen Wunsch nach einer Verpflichtung des Barça-Jungstars Thiago Alcantara publik gemacht, sondern überraschend mit seiner großen Liebe Barça gebrochen.

"Im vergangenen Jahr sind zu viele Dinge passiert, die Grenzen überschritten haben", sagte der 42 Jahre alte Spanier in Richtung Barça. Er sei bei seiner Auszeit in New York 6000 Kilometer weit weg gewesen. "Ich hatte die Vereinsspitze gebeten, mich in Ruhe zu lassen. Doch das haben sie nicht getan", schimpfte Guardiola.

Barcelona habe vor allem versucht, die Krebserkrankung seines Trainers Tito Vilanova zu nutzen, "um mir zu schaden, das werde ich nie vergessen." Die Barça-Führung habe behauptet, er habe sich in New York nicht mit Vilanova getroffen, der sich in der US-Metropole einer Krebsbehandlung unterzog. "Das ist eine Lüge", empörte sich Guardiola. "Ich habe Tito getroffen. Ich hätte ihn gerne häufiger gesehen. Dass dies nicht möglich war, lag nicht an mir."

Überraschung in Barcelona

Brisanterweise kommt es am 24. Juli beim Uli-Hoeneß-Cup in München zu einem Wiedersehen zwischen Guardiola und seinem Ex-Klub. Da könne man sich "umarmen, ich wünsche Barcelona eine gute Zukunft. Aber es gibt Sachen, die ich niemals vergessen werde. Niemals", so Guardiola.

Diese Aussagen des Bayern-Trainers sorgen in Barcelona für einige Verwunderung. Er sei "sehr überrascht" und könne die Kritik auch nicht verstehen, bisher sei das Verhältnis immer "sehr freundschaftlich gewesen", sagte Jordi Cardoner, einer von Barcelonas Vize-Präsidenten, der täglich erscheinenden Sportzeitung "El Mundo Deportivo". Weiteres Öl wollte Cardoner nicht ins Feuer gießen. "Wir haben die Krankheit nicht benutzt, um ihm zu schaden. Wer so etwas tun würde, ist ein schlechter Mensch", sagte Cardoner und ergänzte: "Pep wird immer ein Mythos bei Barça bleiben." Er hoffe nun, dass Guardiola, der mit Barça in vier Jahren immerhin 14 Titel gewann, mit Sandro Rosell, dem Präsidenten des FC Barcelona sprechen werde, "um alles aufzuklären".

Sandro Rosell, Präsident des FC Barcelona mit Jubelgeste nach seiner Wahl (Foto: dpa)
Sandro Rosell, Präsident des FC BarcelonaBild: picture-alliance/dpa

Bayern angeblich mit Thiago einig

Ein Gespräch mit Rosell hat laut Berichten spanischer Medien bereits Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge geführt - dabei ging es allerdings nicht um Guardiola, sondern um Thiago Alcantara. Der deutsche Rekordmeister hat demnach seine Bereitschaft erklärt, die festgeschriebene Ablöse von 18 Millionen Euro für den 22 Jahre alten Mittelfeldspieler zu bezahlen. Mit dem U21-Europameister, der ausgerechnet von Guardiolas Bruder Pere beraten wird, sollen sich die Bayern bereits einig sein.

asz/ck (sid, dpa)