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Streit um China-Stahl

8. Oktober 2007
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Trotz Rekordgewinnen und glänzender Aussichten braut sich ein Konflikt im weltweiten Stahlmarkt zusammen. Europäische Stahlkocher fürchten sich vor zunehmenden Einfuhren von chinesischem Stahl zu Dumpingpreisen und wollen sich nun wehren. Im Vorfeld einer Weltstahlkonferenz in Berlin ab Montag (8.10.) zeigten sich die beiden größten deutschen Stahlkonzerne ThyssenKrupp und Salzgitter am Wochenende kämpferisch: Mit einer Anti-Dumping-Beschwerde bei der EU soll den Billig-Einfuhren ein Riegel vorgeschoben werden. China baue mit Hochdruck immer neue Stahlwerke, ohne dabei jedoch veraltete Anlagen stillzulegen, wie von der Zentralregierung eigentlich versprochen, klagen die deutschen Hersteller. Trotz des riesigen Stahlhungers in China übertrifft mittlerweile das Angebot die Nachfrage im eigenen Land. Dadurch seien die Preise im Inland drastisch zurückgegangen und die Produzenten drängten in Regionen mit höheren Stahlpreisen wie etwa Europa, sagte ThyssenKrupp Stahl-Chef Karl-Ulrich Köhler. Dabei lieferten einige der zu 95 Prozent staatlich kontrollierten Unternehmen den Stahl sogar unter Produktionskosten, so der Präsident des deutschen Stahl-Verbands Dieter Ameling. Wie diese Preise zustande kommen, ist der Branche indessen ein Rätsel.