Streit im Nordmeer (27.07.2012)
27. Juli 2012Als Russland vor fünf Jahren in einer Aufsehen erregenden Aktion seine territorialen Ansprüche auf den Meeresboden rund um den Nordpol anmeldete, schien so etwas wie Goldgräberstimmung aufzukommen. Viele Medien weltweit erklärten flugs den "Wettlauf um die Rohstoffe der Arktis" für eröffnet. Von einer "politischen Eiszeit" zwischen den Anrainerstaaten war die Rede, die jetzt einen "kalten Krieg" um das "Eldorado am Polarkreis" beginnen würden. Seither haben sich die Wogen wieder geglättet. Die USA, Russland, Kanada, Norwegen und Dänemark haben sich auf die Vernunft besonnen und verhandeln miteinander.
Eine Region ist besonders umstritten: Die Inselgruppe Spitzbergen, im sturmumtosten Nordatlantik gelegen und zu Norwegen gehörend. Diese Inseln und vor allem der Meeresgrund drum herum wecken Begehrlichkeiten. Experten vermuten dort Rohstoffe, die jetzt, da sich das Klima erwärmt und das Eis zurückgeht, wirtschaftlich abgebaut werden könnten. Aber die Frage ist: Wer darf dort was zu welchen Bedingungen fördern?
Redakteur am Mikrophon: Dirk Ulrich Kaufmann