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Strategien gegen Angst und Schrecken

Rolf Wenkel24. Juni 2002

Die Bekämpfung des internationalen Terrorismus ist eines der Top-Themen auf dem G8-Gipfel. Entsprechende Arbeitsgruppen gibt es bereits seit 1978, aber nach dem 11. September hat das Thema an Schärfe zugenommen.

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Terror in IsraelBild: AP

Bereits acht Tage nach den Anschlägen von New York und Washington verabschiedeten die Staats- und Regierungschefs der G8 eine Erklärung gegen den internationalen Terrorismus. Darin werden die zuständigen Fachminister aufgefordert, einen Katalog spezifischer Antiterror-Maßnahmen aufzustellen. Seitdem arbeiten zwei G8-Gremien auf Hochtouren.

Internationaler Expertenrat

Gemeinsam beraten die Anti-Terrorismusexperten aus der sogenannten "Rom-Gruppe" und die Spezialisten zur Bekämpfung der Organisierten Kriminalität - die "Lyon-Gruppe" - über Vorschläge zum Kampf gegen den internationalen Terrorismus.

Die G8 verstehen sich dabei auch als politischer Impulsgeber für internationale Maßnahmen. In erster Linie wird der Antiterrorausschuss der Vereinten Nationen unterstützt. Das 'Counter Terrorism Committee' der UNO überwacht, ob und wie die Resolutionen des Sicherheitsrats gegen das Terrornetzwerk Al Quaida, die Taliban und andere Terrorzellen durchgesetzt werden.

Den Geldhahn zudrehen

Die G8-Staaten sperren sowohl einzeln als auch in gemeinsamen Aktionen gezielt die Konten von terroristischen Organisationen und Personen. Seit dem 11. September 2001 wurden weltweit Konten im Wert von über 100 Millionen US-Dollar gesperrt.

Die Aktionsgruppe 'Finanzielle Maßnahmen betreffend Geldwäsche' - die 'Financial Action Task Force on Money Laundering' - hat einen Aktionsplan mit Standards zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung herausgegeben. Bis Juni 2002 sollen in allen G8-Staaten sogenannte 'Einheiten für Finanzaufklärung' zum besseren Informationsaustausch eingerichtet sein werden.

Eingreiftruppe gegen organisierte Kriminalität

Es wird immer offensichtlicher: Terrorismus und organisierte Kriminalität haben direkt miteinander zu tun. Eine herausragende Aufgabe für beider Bekämpfung ist es, den weltweiten Drogenhandel zu unterbinden. In Afghanistan, wo der Anbau von Schlafmohn und die Verarbeitung zu Opium ein wichtiger Wirtschaftsfaktor ist, arbeiten die G8-Staaten derzeit intensiv daran, alternative Einkommensmöglichkeiten für die Mohnbauern zu schaffen.

Daneben gibt es noch eine ganze Reihe anderer Maßnahmen und Initiativen. So werden demnächst in allen G8-Staaten sogenannte 'Points of Contact' einsatzbereit sein. Diese 'Schnelle Eingreiftruppe' kann rund um die Uhr aktiviert werden, zum Beispiel im Kampf gegen Cyberterrorismus.

Vor dem Hintergrund der Milzbrandanschläge in den USA im Herbst letzten Jahres liegt schließlich das besondere Augenmerk der G8 auf der Bekämpfung des ABC-Terrorismus. Die G8-Experten der 'Non Proliferation Expert Group' haben eine gemeinsame Strategie zur Eindämmung von chemischem, biologischem, radiologischem oder nuklearem Terrorismus erarbeitet.