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Strafanzeige gegen Abbado wegen eidesstattlicher Versicherung

7. November 2001
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Der Streit weitet sich aus: Nachdem Claudio Abbado, Chefdirigent der Berliner Philharmoniker, mit einer Einstweiligen Verfügung beim Berliner Landgericht die Auslieferung der im Herbst erschienenen ersten Biografie über ihn stoppen lassen hatte, reagiert nun der Henschel-Verlag. Er erstattete Strafanzeige gegen Abbado wegen des Verdachts einer falschen eidesstaatlichen Versicherung.

Zankapfel sind mehrere Aussagen über die Krebs-Erkrankung des Dirigenten und Zitate aus Interviews, die der Autor der Biografie, Christian Försch, richtig stellen solle. Insgesamt handele es sich um bisher 23 Textstellen, weitere sollen noch hinzukommen. Abbados Anwalt sprach von einer "tiefen Verletzung" des Dirigenten.

Eine Henschel-Sprecherin betonte, es liege dem Verlag fern, die Intimsphäre von Abbado zu verletzen. "Wir wollen keine
Schlammschlacht." Aber es gehe auch um den guten Ruf des Verlags. "Wir sind verwundert und überrascht, dass wegen solcher Kleinigkeiten ein solcher Rechtsstreit entfacht wird." Der Anwalt des Verlags sprach von einem "Fehlverständnis des Textes". Es gebe keine einzige Stelle in dem Buch, die nicht durch Zeugenaussagen oder Quellen belegt werde. Ein nächster Gerichtstermin ist Mitte November angesetzt.