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Kunst

NS-Raubkunst geht an Oppenheim-Erben zurück

22. Januar 2018

Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz hat elf Gemälde und Porzellanstücke, die der jüdischen Kunstsammlerin Margarete Oppenheim gehörten, den Nachkommen übergeben. Man habe sich "fair und gerecht" geeinigt, hieß es.

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Ein mann steht vor einer Vitrine, in der eine Vase aus der Sammlung Margarete Oppenheim steht
Bild: picture-alliance/dpa/D. Bockwoldt

Wie Stiftungpräsident Hermann Parzinger in Berlin mitteilte, hatte die Familie die Kunstwerke 1936 unter dem Druck der Nazis verkaufen müssen. Auf unterschiedlichen Wegen gelangten die Objekte später in die Staatlichen Museen zu Berlin. Deshalb habe man sich - den internationalen Vereinbarungen entsprechend - mit den Erben auf eine faire und gerechte Rückgabelösung geeinigt, so Parzinger.

Von den elf erstatteten Stücken hat die Stiftung fünf bereits wieder für die Museen zurückerworben. Dabei handele es sich um zwei kunsthistorisch wichtige Werke der sogenannten Donau-Schule und drei Porzellanstücke aus dem 18. Jahrhundert, so die Stiftung.

Margarete Oppenheim: eine der größten Sammlerinnen ihrer Zeit 

Margarete Oppenheim (1857-1935), Witwe des 1929 verstorbenen Chemikers und Industriellen Franz Oppenheim, hatte eine der größten und wertvollsten Kunstsammlungen Deutschlands. Dazu zählten Werke zahlreicher Impressionisten, aber auch Porzellan, Majoliken, Fayencen, Silberarbeiten und Kleinplastiken.

Sowohl die Anwälte der Erben wie auch Parzinger begrüßten die gütliche Vereinbarung, die auf Basis der "Washingtoner Erklärung" erfolgte. Darin hatten sich im Dezember 1998 44 Staaten, darunter Deutschland, verpfichtet, von den Nazis beschlagnahmte Kunstwerke ausfindig zu machen und für deren rechtmäßige Besitzer eine "gerechte und faire Lösung" zu finden. Die Preußenstiftung hat eigenen Angaben zufolge bisher schon mehr als 350 Kunstwerke und über 1000 Bücher an die Nachkommen verfolgter jüdischer Sammler zurückgegeben.

suc/sd (dpa,epd)