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Stichwort: Lepra

27. Januar 2002

Was ist Lepra? Wie wird die Krankheit übertragen? Was kann man dagegen unternehmen?

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Lepra ist eine durch Bakterien (Mycobacterium leprae) übertragene Krankheit, deren Erreger die Haut und das Nervensystem befällt. Einen Impfstoff gibt es noch nicht. Der Ansteckungsweg ist nach Angaben des Deutschen Aussätzigen-Hilfswerks (DAHW) nicht genau bekannt. Es wird Tröpfcheninfektion angenommen, aber auch über Hautkontakt wird eine Ansteckung nicht gänzlich ausgeschlossen. Es gibt allerdings auch eine nicht ansteckenden Form der Lepra, und viele Menschen haben laut DAHW eine natürliche Immunität gegen die Krankheit.

Der Erreger befällt die Nerven und kann Lähmungen verursachen. Die Geschwüre und Verstümmelungen, die man häufig bei Leprakranken sieht, werden den Medizinern zufolge allerdings selten direkt vom Leprabakterium selbst hervorgerufen, sondern entstehen vor allem durch Verletzungen, die wegen der betroffenen Nerven nicht als Schmerz empfunden und daher nicht beachtet und versorgt werden. Bei Lähmung und Gefühllosigkeit der Augennerven können die Patienten erblinden. Lepra befällt vor allem geschwächte und unterernährte Menschen, die unter unhygienischen Bedingungen arbeiten müssen.

Seit 1982 gibt es laut DAHW eine Kombinationstherapie, mit der Lepra innerhalb von sechs Monaten bis zwei Jahren heilbar ist. Oft kommen die Kranken allerdings zu spät in Behandlung. Zwei bis drei Millionen Menschen sind deshalb nach Schätzungen auch nach einer Heilung von Behinderungen betroffen. (pf)