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Stichwort: Kroatien

5. Oktober 2005

Am 3.10.2005 begannen die offiziellen Beitrittsverhandlungen der Europäischen Union mit Kroatien.

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Kroatien und die angrenzenden ex-jugoslawischen StaatenBild: AFP/DW

Die ehemalige jugoslawische Teilrepublik mit der Hauptstadt Zagreb ist seit dem 8. Oktober 1991 unabhängig. Damals spalteten sich Slowenien und Kroatien nach Ablauf eines von der Europäischen Gemeinschaft gestellten dreimonatigen Moratoriums von Jugoslawien ab. Die internationale Anerkennung der Unabhängigkeit Kroatiens erfolgte im Januar 1992.

Die jugoslawische Armee versuchte, die Unabhängigkeitsbestrebungen militärisch niederzuwerfen. Der Konflikt um kroatische Gebiete mit einem großen Anteil an serbischer Bevölkerung mündete in einem Bürgerkrieg, der erst nach militärischen Erfolgen der Kroaten 1995 mit dem Vertrag von Dayton endete.

Serbische Bevölkerung halbiert

Kroatien hat nach der Volkszählung von 2001 4.437.460 Einwohner. Über 90 Prozent der Einwohner sind katholische Kroaten. Durch den Bürgerkrieg (1991-1995) wurde die serbische Minderheit, die 1991 noch rund 12 Prozent der Einwohner stellte, mehr als halbiert. Heute macht sie nur noch 4,5 Prozent der Einwohner aus.

Tourismus ist Haupteinnahmequelle

Mit einer Fläche von 56.542 Quadratkilometern ist das Balkanland etwas größer als Niedersachsen. Kroatien grenzt an Slowenien, Ungarn, Serbien, Bosnien und Herzegowina sowie an Montenegro. Das Land verfügt über eine 1777 Kilometer lange Küstenlinie am Adriatischen Meer, einem Ausläufer des Mittelmeers. Das ist ein wesentlicher Grund, weshalb die Einnahmen aus dem Fremdenverkehr heute rund 22 Prozent des kroatischen Brutto-Inlandsprodukts ausmachen.

Enge Beziehungen zu Deutschland

Kroatien ist eine parlamentarische Republik mit einem Mehrparteiensystem. Das Balkanland wird von der Mitte-Rechts-Koalition des Ministerpräsidenten Ivo Sanader regiert. Er hat als Vorsitzender der früher rechtsnationalistischen HDZ-Partei des ersten nichtkommunistischen Präsidenten Franjo Tudjman tief greifende innerparteiliche Reformen eingeleitet.

Kroatien verfügt über enge wirtschaftliche Beziehungen zu Deutschland. Deutsche Investoren stehen nach österreichischen an zweiter Stelle. Auch im Außenhandel ist Deutschland nach Italien die Nummer zwei. (ana)

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