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Stichwort: Kfw

Sabine Kinkartz18. September 2008

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau feiert in diesem Jahr einen runden Geburtstag. 60 Jahre wird sie alt und das Gründungsjahr lässt Rückschlüsse auf ihre ursprüngliche Aufgabe zu.

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Die Bank wurde 1948 in Frankfurt am Main ins Leben gerufen, um die Gelder aus dem Marshall-Plan für den Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg zu verwalten. Sie ist zu 80 Prozent im Besitz des Bundes und zu 20 Prozent im Besitz der Bundesländer. Heute ist sie die Förderbank der Bundesrepublik Deutschland, hat 3.700 Mitarbeiter und ist mit einem Grundkapital von rund 3,7 Milliarden Euro ausgestattet.

Für den Staat ist die KfW "Mädchen für alles"

Die Geschäfte führen Banker, doch der Verwaltungsrat, der bei allen größeren Geschäften seine Zustimmung geben muss, wird von Politikern dominiert, an ihrer Spitze der Bundeswirtschafts- und der Bundesfinanzminister. Für den Staat ist die KfW so etwas wie das Mädchen für Alles. Sie fördert Mittelständler, Hausbauer und Studenten mit zinsgünstigen Krediten. Als Entwicklungsbank des Bundes unterstützt die KfW Projekte in Entwicklungsländern und finanziert Exportgeschäfte. Und sie wickelt für den Bund die Privatisierung früherer Staatsunternehmen ab. Dabei tritt sie praktisch als Zwischenhändler auf. Sie erwirbt vorübergehend Anteile des Bundes an diesen Konzernen und veräußert die Aktienpakete dann zu einem günstigen Zeitpunkt über die Börse.

Riskante Ausflüge in den internationalen Kapitalmarkt

Die KfW ist aber auch am internationalen Kapitalmarkt unterwegs mit dem Ziel, sich zu refinanzieren, das heißt, Geld zu verdienen. Im laufenden Jahr beläuft sich das Emissionsvolumen auf 75 Milliarden Euro. In diesen Geschäftsbereich sind auch die Beziehungen zur insolventen US-amerikanischen Investmentbank Lehman-Brothers einzuordnen. Die 300 Millionen Euro wurden im Rahmen eines Termingeschäfts überwiesen. Noch größere Probleme hat die KfW seit geraumer Zeit über die Beteiligung an der angeschlagenen Mittelstandsbank IKB. 1985 war die KfW auf Bitten des Bundes mit einem Prozent Beteiligung bei der Deutschen Industriebank eingestiegen. Im Verlauf der Jahre hatte sie weitere Aktienpakete gekauft und hält inzwischen einen Anteil von mehr als 90 Prozent.